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Ratgeber
Das Fliesen ist ein Vorgang, der Fachwissen, handwerkliche Fertigkeit sowie geeignetes Werkzeug und Material erfordert. Auch Zubehör wie Kleber, Fugenmasse, Profile und Winkel spielt beim Fliesenlegen eine wichtige Rolle. In unserem Ratgeber verschaffen wir Ihnen einen Überblick über wichtiges und praktisches Fliesenzubehör und verraten, worauf beim Kauf zu achten ist.
Fliesen sind ein essenzieller Bestandteil der Innenraumgestaltung. Sie sind langlebig, einfach zu reinigen, widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und können in vielerlei Bereichen zum Einsatz kommen, seien es Wohn- oder Arbeitsräume, Küchen oder Sanitäreinrichtungen. Darüber hinaus bieten sie unter ästhetischen Gesichtspunkten viel Flexibilität. So sind Fliesen nicht nur in unterschiedlichen Materialien (Keramik, Naturstein, Glas etc.) und Größen erhältlich, sondern können auch in vielerlei Mustern verlegt werden, wodurch sich verschiedene Optiken und Raumdesigns realisieren lassen.
Das Verlegen von Fliesen ist eine Tätigkeit, die Präzision, Planung und ein tiefergehendes Verständnis für Materialien, Baustoffe sowie deren Eigenschaften erfordert. Nicht umsonst müssen Fliesenleger und Fliesenlegerinnen eine dreijährige Ausbildung absolvieren, um diese Berufsbezeichnung tragen zu dürfen. Beim Fliesen geht es im Kern darum, Fliesenplatten mit Mörtel und Spezialklebern zu verlegen und entstehende Fugen zu füllen. Im Vorfeld kann es erforderlich sein, den Untergrund mit Dämm- und Sperrschichten zu versehen und ihn so aufzubereiten, dass die Fliesen gerade und eben aufgebracht werden können. Für all diese Schritte sind geeignete Werkzeuge, Geräte und Materialien erforderlich – angefangen bei Wasserwaage, Maßband und Fliesenschneider bis hin zu Klebemörtel, Fliesenkelle und Dichtmanschetten. Das richtige Fliesenzubehör ist entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Bevor mit dem Fliesenlegen begonnen wird, ist der Untergrund zu prüfen. Er muss tragfähig und eben sowie trocken, staub-, öl- und fettfrei sein. Alte Beläge oder Beschichtungen, beispielsweise Altanstriche, Lacke oder loser Putz müssen vorab entfernt werden. Dann geht es an das Grundieren. Hierbei wird der Untergrund nivelliert (auf einheitliches Niveau gebracht) und gefestigt sowie in seiner Saugfähigkeit reguliert. Zum Nivellieren kann beispielsweise selbstverlaufende Bodenausgleichsmasse verwendet werden. Sie verteilt sich nach dem Ausgießen, bessert Unebenheiten und Risse aus und nivelliert sich von selbst. Das funktioniert freilich nur auf Böden. Für das Nivellieren von Wänden empfiehlt sich Ausgleichsmörtel, der nicht verläuft. Er kann auch dazu dienen, das Bodenniveau anzuheben oder ein Gefälle zu erzeugen, wie es bei bodengleichen Duschen und Terrassen gemacht wird.
Wichtige Komponenten beim Fliesenlegen sind Bauplatten. Sie werden eingesetzt, um Unebenheiten auf dem Untergrund auszugleichen und den Fliesen eine stabile Basis zu bieten, damit sie sich nicht lösen oder brechen. Zu diesem Zweck werden sie mithilfe von Bauplattenzubehör wie Kleber oder Dübel befestigt. Des Weiteren können Bauplatten zur Wärme- und Schalldämmung beitragen. Manche Ausführungen bringen wasserabweisende Eigenschaften mit und eignen sich gut für die Verwendung in Feuchträumen wie Bädern und Küchen. Sie fungieren als Feuchtigkeitssperre, indem sie verhindern, dass Wasser in Wände, Boden und tieferliegende Strukturen eindringt. Für das Fliesen von bodengleichen Duschen werden spezielle Fliesenbauplatten in Form von Duschelementen angeboten. Sie dichten den Untergrund zum Schutz vor Feuchtigkeit ab und können nach dem Verlegen sofort verfliest werden.
Weitere Hilfsmittel sind Fliesendichtband und Dichtmanschetten. Auch sie kommen vorrangig dann zum Einsatz, wenn mit Feuchtigkeitseinwirkung zu rechnen ist. Dichtbänder und Dichtmanschetten dienen dazu, Rohrdurchführungen an der Wand oder im Boden, die unter Fliesen oder Bauplatten verlaufen, abzudichten.
Des Weiteren können Entkopplungsmatten als Fliesenabdichtungen enorm praktisch sein. In erster Linie helfen sie dabei, die Fliesen vor Rissen oder anderweitigen Schäden infolge von Bodenbewegungen zu schützen. Ist der Untergrund uneben oder instabil, kann das dazu führen, dass sich der darüber befindliche Fliesenbelag mit der Zeit verzieht, reißt oder bricht. Vor allem bei großen gefliesten Flächen ist eine Entkopplungsmatte sinnvoll, da sich Böden abhängig von der Umgebungstemperatur ausdehnen oder zusammenziehen. Je größer die Fläche, desto eher zeigt sich der Effekt. Für Neu- und Rohbauten sind mehrschichtige Entkopplungsmatten vorteilhaft, da sie bereits ab dem Tag der Begehbarkeit des Estrichs verlegt werden können. Das erspart lange Wartezeiten, denn ohne Matte müsste der Estrich erst mehrere Wochen durchtrocknen und härten, bevor er gefliest werden kann. Mehrschichtige Entkopplungsmatten als Dampfbremsen hindern die Feuchtigkeit am Durchdringen, was auch dafür sorgt, dass sich der Estrich nicht verformen oder schwinden kann. Es entstehen keine Kriechrisse oder Spannungen. Während der Estrich gleichmäßig trocknet, kann bereits mit dem Fliesen begonnen werden, so dass es zu keinen Verzögerungen weiterführender Bauarbeiten kommt.
Für das Verlegen von Fliesenplatten auf dem vorbereiteten Untergrund kommen weitere Hilfsmittel zum Einsatz. Dazu gehören neben Mess- und Markierungswerkzeugen wie Wasserwaage, Maßband, Zollstock, Bleistift und Kreide Gerätschaften wie Fliesenschneider, die einen präzisen Zuschnitt von Fliesen ermöglichen. Zur Bearbeitung härterer Materialien werden Winkelschleifer mit Diamanttrennscheiben genutzt.
Essenziell beim Fliesen ist der Fliesenkleber. Er bildet die Haftgrundlage zwischen Fliese und Untergrund. Werden Fliesen oder Platten ohne Entkopplungsmatte auf noch frischem Estrich verlegt, können sich Fliesenzusatzmittel für Beton und Estrich als praktisch erweisen. Sie werden zur Vergütung von Fliesenkleber eingesetzt, so dass eine bessere Haftung entsteht.
Fugen sind beim Fliesenverlegen unerlässlich. Sie sind keine Nebenprodukte, sondern werden bewusst erzeugt, weil sie dazu beitragen, die Qualität und Sicherheit des Fliesenbelags sicherzustellen. Fugen ermöglichen es, Maßtoleranzen auszugleichen und Spannungen im Boden abzubauen, die sich durch temperaturabhängiges Ausdehnen und Zusammenziehen sowie durch einwirkende Kräfte bilden können. Ein wichtiger Schritt beim Fliesen ist daher das Verfugen. Dabei werden die Fugen mit einer Fliesenfugmasse aufgefüllt. Das ist feinkörniger Mörtel, der meist schnell aushärtet und wasserundurchlässig ist. Immer häufiger Verwendung findet sogenannter Flexfugenmörtel. Dabei handelt es sich um kunststoffvergüteten Zementmörtel, der eine gewisse Flexibilität mitbringt, was sich bei Untergründen, die starken Temperaturschwankungen (Fußbodenheizung) unterliegen, als vorteilhaft erweist.
Während dieser Arbeiten kommt allerhand Fliesenverlegungszubehör zum Einsatz, seien es Fugenbretter und -kellen zum Einbringen und Glätten des Fugenmörtels oder Fugenkreuze, um für gleichmäßige Abstände zwischen den Fliesen zu sorgen. Zum Schutz von abschließenden Fliesenkanten und -ecken gibt es Fliesenprofile und Winkel aus unterschiedlichen Materialien und in zahlreichen Designs. Sie verhindern, dass die Kanten durch mechanische Beanspruchung beschädigt werden, und sorgen für ein stimmiges Gesamtbild. Zur weiteren dekorativen Gestaltung sind Fliesenschäume eine interessante Option. Dabei handelt es sich um Leichtschaumplatten, die individuell zugeschnitten werden können und sich beispielsweise für das Aufziehen von Fotos, Landkarten oder Kunstdrucken eignen.
Beim Kauf von Fliesenzubehör kommt es in erster Linie auf Qualität, Kompatibilität und Eignung für die anwendungsspezifischen Anforderungen an. Geht es beispielsweise um die Auswahl eines Fliesenschneiders, sollte dieser für das zu schneidende Material und dessen Härte ausgelegt sein. Während manuelle Schneidmaschinen für kleinere Projekte und weichere Fliesen meist ausreichend sind, sind elektrische Fliesenschneider für Großprojekte und harte Fliesen die bessere Wahl.
Um gleiche Abstände zwischen den Fliesen und eine ebene Oberfläche sicherzustellen, lohnt sich der Griff zu einem Nivelliersystem. Nivelliersysteme dienen nicht der Grundierung, sondern als Verlegehilfe. Im Grunde genommen handelt es sich um Abstandshalter, die es zusätzlich ermöglichen, Höhen auszugleichen. Sie erleichtern die Arbeit enorm und sorgen für ein gleichmäßiges Ergebnis. Bei der Auswahl eines geeigneten Fliesenklebers und Fugenmörtels müssen die Fliesenart und das Fliesenmaterial, aber auch die Umgebungsbedingungen im Hinblick auf mechanische Belastung und Feuchtigkeitsaufkommen Berücksichtigung finden.
Um einen geeigneten Fliesenkleber zu finden, sollte man das Verformungspotenzial des Fliesenmaterials prüfen. Dafür gibt es einen einfachen Trick: Man legt die Fliese auf ein nasses Handtuch und lässt sie 1 bis 2 Stunden darauf ruhen. Anschließend testet man mithilfe eines Stahllineals oder einer Wasserwaage, wie eben die Oberfläche ist. Sollte sich herausstellen, dass eine Verformung vorliegt, ist ein kristallin abbindender Fliesenkleber die richtige Wahl. Generell gilt: Je größer die Fliese, desto flexibler sollte der Kleber sein.
Woraus bestehen Fliesen-Nivelliersysteme?
Ein Fliesen-Nivelliersystem wird beim Verlegen von Fliesen verwendet, um eine ebene Oberfläche zu erzielen und Höhenunterschiede zwischen benachbarten Fliesen zu vermeiden. Solche Systeme sind besonders hilfreich bei der Verlegung großformatiger Fliesen, wo selbst minimale Höhenunterschiede sichtbar und beim Begehen spürbar werden können. Unterschieden werden Keilsysteme und Gewindesysteme. Bei einem Keilsystem werden Kunststofflaschen beim Verlegen unter die Fliese geschoben. Die Laschen ragen dann ein Stück weit hervor und werden mit Keilen versehen. Die Keile werden nun vorangeschoben oder gezogen, wodurch sich die Fliesen in der gleichen Höhe ausrichten und den Druck gleichmäßig verteilen. Dadurch können sie nicht verrutschen oder sich ungleichmäßig setzen, während der Kleber aushärtet. Nach dem Trocknen werden die Laschen an der Sollbruchstelle entfernt. Sie sind meist nur einmalig verwendbar, während die Keile erneut genutzt werden können. Im Fall von Gewindesystemen werden anstelle von Laschen und Keilen Schraubköpfe mit Gewinde und Zughauben verwendet.
Warum sollten Fliesen nicht fugenlos verlegt werden?
Fliesen ohne Abstände zu verlegen, bringt viele Nachteile mit sich. Bodenbewegungen und Spannungen können nicht ausgeglichen werden, was dazu führt, dass sie sich von Fliese zu Fliese übertragen. Das kann schnell Spannungsrisse und Brüche zur Folge haben. Aus diesem Grund sollte immer mit ausreichend breiten Fugen gefliest werden.
Ich möchte eine Fliesenschiene als Abschluss an der Fliesenkante anbringen. Worauf muss ich achten?
Eine Fliesenschiene sollte schon von Anfang an mitgedacht werden, weil sie bereits vor dem Verlegen der Fliesen in das Kleberbett eingelassen werden muss. Für einen optisch ansprechenden Abschluss sollte die Fliesenschiene eine geeignete Stärke aufweisen. Idealerweise ist sie 1 bis 2 mm dicker als die Fliese.