Ratgeber
Im Gegensatz zum Handmultimeter handelt es sich bei einem Tischmultimeter um ein stationäres Gerät. Es bietet einen größeren Funktionsumfang als ein tragbares Modell und wird in Servicewerkstätten und Entwicklungslaboren eingesetzt.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Tischmultimeter aufgebaut sind und wie sie funktionieren.
Stationäre Multimeter haben einen festen Platz in der Messtechnik und werden in vielen Werkstätten und Laboren eingesetzt.
Im Gegensatz zu einem Handgerät ist ein Tischmultimeter deutlich größer und wird, abhängig vom Modell, auf dem Arbeitstisch platziert oder in ein Geräterack eingebaut.
Die Stromversorgung erfolgt über einen Netzanschluss.
Bei der überwiegenden Anzahl der im Handel erhältlichen Modelle handelt es sich um digitale Tischmultimeter.
Analoge Messgeräte sind ebenfalls verfügbar, stellen mittlerweile aber aufgrund ihrer geringeren Genauigkeit die Minderheit dar. Der große Vorteil eines digitalen Tischgerätes besteht im gut ablesbaren Display.
Viele stationäre Multimeter lassen sich zudem direkt über ein USB-Kabel oder eine RS232-Schnittstelle mit einem Computer verbinden. Mit der dazugehörigen PC-Software können alle Funktionen des Messgerätes komfortabel bedient werden.
Messwerte werden übersichtlich grafisch dargestellt und lassen sich zur Weiterverarbeitung mit anderen Programmen einfach exportieren.
Die grundlegenden Bedienelemente eines Multimeters sind immer gleich, egal ob es sich um ein analoges oder digitales Messgerät handelt.
Ein zentraler Bestandteil ist das Display oder alternativ die analoge Anzeige.
Hierauf lassen sich die bei einer Messung ermittelten Werte ablesen. Die nötigen Einstellungen werden über das Bedienfeld vorgenommen.
Einige stationäre Multimeter bieten einen Auswahlschalter, während andere Geräte über dedizierte Tasten für einzelne Funktionen verfügen.
Bei einem Handmultimeter sind gewöhnlich drei Anschlussbuchsen für die Messleitungen vorhanden.
Dagegen sind bei einem Multimeter, das für den stationären Gebrauch ausgelegt ist, vier oder mehr Buchsen die Regel.
Viele Modelle haben auf der Rückseite zusätzliche Anschlüsse wie eine USB-Schnittstelle, RS232, IEEE-488 oder einen RJ45-LAN-Port.
Zu den typischen Grundfunktionen eines Multimeters gehören die Messung der Spannung sowie der Stromstärke bei Gleich- und Wechselstromquellen. Darüber hinaus ist die Messung von Widerständen mit den meisten Geräten möglich.
Je nach Modell sind auch Dioden-Funktionstests sowie die Bestimmung von Frequenzen, Puls- und Tastverhältnissen und Kapazitäten möglich. Einige Multimeter bieten Sonderfunktionen wie die Messung von Temperaturen, Schallpegeln oder Drehzahlen.
Wichtige Kaufkriterien sind die minimalen und maximalen Messbereiche von Spannung und Stromstärke. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang, dass nicht jedes Messgerät Gleich- und Wechselstrom messen kann. In einigen Fällen kann es nötig sein, dass das Gerät nach einem bestimmten Standard kalibriert ist. Speziell beim Einsatz im gewerblichen Bereich sollten Sie sich vor dem Kauf vergewissern, ob das gewünschte Messgerät eine passende Zertifizierung aufweist.
Wenn in Ihren Räumlichkeiten bereits ein Geräterack steht, ist es sinnvoll, ein Multimeter zu kaufen, das dort ebenfalls installiert werden kann. Auf diese Weise sparen Sie Stellfläche und haben zudem weniger Kabel auf der Arbeitsfläche liegen.
Unter Laborbedingungen ist es hilfreich, wenn das Multimeter mit dem Computer verbunden werden kann. Die gewonnenen Ergebnisse lassen sich hierüber komfortabel auswerten und können bei Bedarf in andere Programme exportiert oder ausgedruckt werden.
Unser Praxistipp: Auto-Range-Funktion sollte deaktivierbar sein!
Mit der Auto-Range-Funktion stellt das Multimeter automatisch den idealen Messbereich ein. Das hat den Vorteil, dass unbekannte Größen einfach gemessen werden können.
Allerdings verlängert sich dadurch die Dauer einer Messung. Hinzu kommt, dass ein Schwanken der Anzeige auftreten kann, was bei sich verändernden Messwerten kontraproduktiv ist.
Aus diesem Grund sollte die Auto-Range-Funktion immer abschaltbar sein.
Was ist unter dem Begriff Grundgenauigkeit zu verstehen?
Unter Grundgenauigkeit ist die Genauigkeit der internen Referenz und des A/D-Wandlers zu verstehen. Dieser Wert ist meist identisch zur Genauigkeit bei einer DC-Spannungsmessung.
Welchen Vorteil bietet ein Tischmultimeter mit integriertem Datenlogger?
Mit einem eingebauten Datenlogger lassen sich die ermittelten Messwerte im Gerät abspeichern. Zum Vergleichen und Auswerten können Sie die Messergebnisse immer wieder aufrufen. Darüber hinaus können die Werte exportiert und an einem Computer weiterverarbeitet werden.
Welche Vorteile hat ein digitales Multimeter im Vergleich zu einem analogen Modell?
Ein digitales Multimeter ist gewöhnlich günstiger in der Herstellung als sein analoges Pendant. Dazu kommt, dass die digitale Variante genauere Ergebnisse liefert. Da ein solches Gerät keine beweglichen Bauteile in seinem Inneren aufweist, ist es deutlich resistenter gegenüber Stößen, Vibrationen und Stürzen.
Was ist der GPIB-Bus?
Der General Interface Bus (GPIB) ist ein Industriestandard, der nach IEEE 488 und IEC 60488 spezifiziert ist und häufig bei der Messgerätesteuerung verwendet wird. Es handelt sich bei GPIB um einen parallelen Datenbus, über den bis zu 15 Geräte mit einem Computer verbunden werden können. Das Kabel besteht aus insgesamt 16 Signalleitungen sowie 8 Masseleitungen. Der Standard ist bereits über 40 Jahre alt, hat aber heute noch seine Daseinsberechtigung. GPIB weist eine geringere Latenz als Ethernet auf und ist dazu ausgereift und zuverlässig. Da die Schnittstelle in der Industrie weit verbreitet ist, ziehen viele Unternehmen nach wie vor GPIB moderneren Schnittstellen wie USB oder Ethernet vor.