Ratgeber
Trotz vieler Automatikfunktionen: Autofahren erfolgt noch immer manuell. Das umfasst natürlich auch die Schalterbedienung. Besonders bei betagten Kraftfahrzeugen zeigen sich häufig Mängel an den rein mechanisch funktionierenden Kippschaltern. Sie durch konventionelle Modelle zu ersetzen, ist nicht immer eine gute Idee. Denn es gibt spezielle Kippschalter für den Automobilbereich.
Wie diese konstruiert sind und welche typischen Eigenschaften sie besitzen, das erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Schaltelemente mit Kippmechanismus sind eine einfache Art von elektrischen Schaltern, die sich vom Benutzer manuell mit einem kurzen Griff, Hebel oder Wippe bedienen lassen. Es gibt in der Regel nur zwei oder drei Schaltpositionen: vorne, hinten und bei manchen Modellen noch die Mittelposition.
Wird das Schaltelement in die Ein-Position bewegt wird, berühren sich die elektrischen Kontakte im Inneren des Gehäuses, wodurch der Stromkreis geschlossen wird und Strom fließt. Aufgrund ihrer einfachen mechanischen Beschaffenheit in Verbindung mit robusten Materialien sind sie ideal für die Verwendung in Hochstromkreisen, wie beispielsweise zum Schalten starker Scheinwerfer oder Elektromotoren. Es gibt diese Schaltelemente in normal großen und in Mini-Ausführungen.
Die gebräuchlichste Art von Kippschaltern funktioniert als normaler Ein-Aus-Schalter. Diese einfachen Schaltelemente verfügen nur über zwei Positionen. Wird der Hebel nach vorn geschoben oder die Wippe nach vorn gedrückt, entspricht dies dem Einschaltvorgang. Ausgeschaltet wird der Stromkreis durch die gegenteilige Bedienung. Eine nachgeschaltete Elektronik ist normalerweise nicht vorhanden.
Viele Schalter sind zur eindeutigen Funktion mit Ein und Aus beziehungsweise On und Off beschriftet, je nachdem, in welche Richtung der Schalter zur Aktivierung umgelegt werden muss. Einige Schalter – in der Regel Wippenschalter – signalisieren die Schaltfunktion durch LED-Beleuchtung: Beim Einschaltet leuchtet die LED entweder in Rot oder in Grün.
Einfache Kipp- beziehungsweise Wippenschalter ohne Beleuchtung oder Beschriftung sind in der Regel für Sitzheizungen oder für Sitzverstellungen im Einsatz, da man sie ohne Sichtkontakt betätigt. Beschriftete oder mit LED ausgestattete
Ein-Aus-Schalter dienen dem Schalten zum Beispiel von Nebelscheinwerfern und Off-Road-Scheinwerfern, für die Aktivierung von zusätzlichen Batterien oder Akkus oder sonstigen elektrischen Bauelementen sowie für die Stromversorgung von Winden und anderem mit Strom betriebenem Zubehör.
Während die einfachsten Schaltelemente nur über zwei Positionen verfügen, lassen sich bei Typen mit drei Position in der Regel zwei Schaltkreise bedienen. Sie besitzen normalerweise eine Vorwärts-, eine Rückwärts- und eine Mittelstellung. Die vordere Position dient zum Beispiel zum Starten eines Antriebsmotors in eine Richtung, die hintere schaltet auf die andere Richtung um. Die Mittelposition ist die Ausstellung. Elektrische Fensterheber und Schiebedächer mit Elektroantrieb wären typische Anwendungen.
Der elektrische Kontakt eines Kfz-Schalters mit Ein-Aus-Funktion erfolgt über Steckverbindungen für die im Kfz-Bereich üblichen Kabel mit Kabelschuhen. Das Gehäuse ist über eine Kontaktlasche mit der Masse des Kraftfahrzeugs verbunden, sie repräsentiert üblicherweise den Minuspol. Der Pluskontakt führt direkt zum Sicherungskasten, die dritte Lasche steuert den mit Masseanschluss versehenen Verbraucher über dessen Pluspol.
Hebel
Der Benutzer kann den Hebel in die Betätigungsrichtung drücken, um zwischen Ein und Aus zu wechseln. Die Hebel sind in der Regel aus Kunststoff, bei größeren Produkten sind sie jedoch aus Gründen der Haltbarkeit aus Metall. Es gibt Schalter mit kurzen und mit langen Hebeln, auszuwählen je nach ergonomischen Erfordernissen.
Feder
Die Feder im Inneren des Hebels ist stets gespannt. Sie drückt auf den Hebel und hat immer Kontakt mit dem Gehäuse.
O-Ringe
Dies sind runde Gummiteile zwischen dem Gewinde und dem Schaltergehäuse. Sie schützen bei wasserdichten Schaltelementen die beweglichen Teile im Gehäuse und den Hebel gegen Wasser, Fremdkörper und Staub.
Stößel
Der Stößel ist in der Regel ein Kunststoffteil, befestigt an der Unterseite des Hebels. Er begrenzt den Bewegungsbereich des Hebels.
Gehäuse
Das Gehäuse schützt die internen Komponenten des Schalters. Klassische Kippschalter sind mit einem Gewinde und einer Mutter ausgestattet. Diese Schalter erfordern ein passendes Loch zum Beispiel in der Armaturentafel. Kfz-Wippschalter sind dagegen rechteckig und benötigen einen entsprechenden Ausschnitt, in den sie sich einstecken lassen. Flexible Kunststofflaschen an den kurzen Seiten ermöglichen einen sicheren Halt des Schalters am Montageort.
Speziell für den Einsatz unten kritischen Schaltsituationen gibt es Kfz-Kippschalter mit klappbaren Schaltsicherungen und beleuchteten Hebeln mit integrierter LED. Im heruntergeklappten Zustand verhindert die Sicherung ein versehentliches Betätigen des Schalters.
Kontakte
Der Massekontakt sitzt bei typischen Kippschaltern an einer der kurzen Seiten des Gehäuses und ist mit dessen metallischen Bestandteilen verbunden. Der Pluskontakt und der Kontakt für den Verbraucher sitzen an der Unterseite. Die Kontaktierung erfolgt über Kfz-Kabelschuhe.
Besteht das Gehäuse vollkommen aus Kunststoff, besitzt der Kippschalter oft nur zwei Kontakte. Sie schließen und öffnen im Allgemeinen die Plusleitung.
Wippschalter enthalten die Kontakte an der Unterseite. Einer dient dem Anschluss an Masse, einer führt zum Verbraucher, der dritte wird mit der Plusleitung verbunden.
Ob Kippschalter oder Wippschalter, ob mit Beschriftung, LED oder Sicherungskappe, entscheidend ist zunächst die Art der Anwendung. Da Kfz-Kippschalter häufig als Ersatzteil zum Beispiel für Oldtimer Verwendung finden, sollte der neue Schalter sowohl funktional als auch optisch dem ursprünglichen möglichst entsprechen.
Die Schalter sind besonders robust aufgebaut und gegenüber Vibrationen und außergewöhnlichen Temperaturen relativ unempfindlich. Geachtet werden sollte auf die maximale Belastbarkeit, sie liegt bei Kfz-Schaltern im Allgemeinen bei 10, 16, 20 und 30 Ampere Schaltstrom. Die Spannung beträgt Pkw-typisch 12 Volt DC, also Gleichstrom.