Ratgeber
Ob Sommerparty in großer Runde oder trauter Abend zu zweit – beim Grillen ist immer für eine gemütliche Atmosphäre und Leckereien auf dem Teller gesorgt. Die Auswahl an Grills ist groß, so dass sich für jeden Bedarf ein passendes Gerät findet. In unserem Ratgeber geben wir Ihnen einen Überblick über unterschiedliche Grilltypen, ihre Verwendungsweise und Vorteile und verraten Ihnen, worauf bei der Auswahl zu achten ist.
Saftige Steaks, deftige Folienkartoffeln, zarter Fisch – Grillen bietet die Möglichkeit, allerhand Köstlichkeiten auf den Teller zu zaubern. Dass sich die Zubereitungsart bei vielen großer Beliebtheit erfreut, liegt nicht nur am einzigartigen Grillgeschmack, sondern auch daran, dass das Grillen mit Geselligkeit und einer gemütlichen Atmosphäre verbunden ist. Anheizen, Glut entfachen, Grillgut auflegen, wenden… sämtliche Schritte beim Grillen sind mit Entschleunigung verbunden und haben sich bei passionierten Grillfans als liebgewonnene Rituale etabliert, die untrennbar mit Schlemmen und Genießen verbunden sind.
Zwar werden Grills klassischerweise im Freien genutzt, es gibt aber auch Ausführungen, die für den Gebrauch drinnen konzipiert sind und Outdoor-Feeling in Küche oder Wohnzimmer bringen. Generell ist das Angebot an Grills sehr groß. Vom einfachen Holzkohlegrill bis hin zum professionellen Smoker gibt es eine breite Auswahl, die für jeden Geschmack und Bedarf eine passende Ausführung bereithält.
Beim Grillen handelt es sich um eine Art der Essenszubereitung, die dem Braten sehr nahekommt. Im Wesentlichen können zwei Methoden unterschieden werden: das direkte und das indirekte Grillen.
Direktes Grillen
Beim direkten Grillen wird das Grillgut auf einen Rost gelegt, der sich über einem offenen Feuer oder über einer anderen Wärmequelle befindet. Durch die Wärmestrahlung, die nach oben steigt, gart das Grillgut durch. Dabei entstehen Röstaromen, die für einen einzigartigen Grillgeschmack sorgen. Beim direkten Grillen werden mitunter sehr hohe Temperaturen erreicht, die dafür sorgen, dass sich die Poren von Fleisch und Fisch sehr schnell schließen. Dadurch bleibt das Gargut im Inneren schön saftig, während sich außen eine leckere Kruste bildet.
Indirektes Grillen
Beim indirekten Grillen ist das Grillgut nicht vollständig der Hitze ausgesetzt, wodurch es bei niedrigeren Temperaturen und dadurch langsamer und schonender gegart wird. Voraussetzung dafür ist ein geschlossenes System, beispielsweise in Form eines Kugelgrills. Die Wärmestrahlung wird an der Innenseite des Grills reflektiert, wodurch die heiße Luft das Grillgut von allen Seiten umströmt.
Der Vorgang ist mit dem Backen bei Umluft vergleichbar und ermöglicht gleichmäßige Garergebnisse auch bei größeren Grillstücken. Eine Alternativbezeichnung für das indirekte Grillen ist das Smoken. Hierfür findet aber kein Kugelgrill, sondern ein Smoker Verwendung. Das Garprinzip ist jedoch dasselbe.
Räuchern
Vom Grillen zu unterscheiden ist das Räuchern. Das Räuchern ist im ursprünglichen Sinne weniger eine Zubereitungs-, sondern eher eine Konservierungsmethode. Es dient dazu, Lebensmittel – insbesondere Fleisch und Fisch – haltbar zu machen, indem ihnen durch das Einwirken von Rauch Feuchtigkeit entzogen wird.
Das Räucherverfahren ähnelt dem Smoken, denn auch hier wird ein geschlossenes System genutzt. Meist kommt ein Räucherofen zum Einsatz, der aus einem oberen und einem unteren Teil besteht. Im unteren Teil befindet sich eine Kammer, in der ein Holzfeuer brennt. Dessen Rauch steigt in den oberen Bereich, in dem sich das Räuchergut befindet. Das Räuchergut wird von allen Seiten vom Rauch umhüllt, was zur Folge hat, dass dessen Feuchtigkeitsgehalt sinkt und die Oberfläche erhärtet, wodurch Mikroorganismen schlechter eindringen können.
Unterschieden werden das Heißräuchern und das Kalträuchern. Beim Heißräuchern werden Lebensmittel in rohem Zustand einige Stunden lang Temperaturen von 50 bis 85 °C ausgesetzt. Das Verfahren ist deutlich zeitsparender als das Kalträuchern, bei dem das Räuchergut bei niedrigeren Temperaturen (15 bis 25 °C) mehrere Tage oder sogar Wochen geräuchert wird.
Grills sind in zahlreichen Bauformen erhältlich, die sich jeweils für spezifische Anwendungsgebiete besonders gut eignen. Zunächst einmal lassen sich Tischgrills und Standgrills voneinander unterscheiden. Tischgrills sind als Kompaktgrills realisiert, die auf dem Tisch platziert werden und wenig Platz in Anspruch nehmen. Elektrische Tischgrills sind für den Einsatz in Innenräumen oder auf dem Balkon geeignet, wohingegen Gas- und Kohlemodelle auf den Gebrauch im Freien beschränkt sind. Standgrills sind meist größer als Tischgrills und in vielen Fällen der Nutzung im Außenbereich vorbehalten. Sie stehen auf drei oder vier Beinen, zwischen denen sich gelegentlich zusätzliche Ablageflächen befinden. Manche Ausführungen können mithilfe von Rollen oder Rädern leicht von A nach B transportiert werden. Sie werden auch als Grillwagen bezeichnet.
Eine spezifische Bauart stellt der Kugelgrill dar. Dabei handelt es sich um einen Standgrill, dessen oberer Teil aus zwei Halbkugeln besteht, die geöffnet oder geschlossen werden können. In geschlossenem Zustand fungiert die obere Kugelhälfte als Deckel, wodurch ein indirektes Grillen ermöglicht wird. In geöffnetem Zustand kann der Kugelgrill zum direkten Grillen verwendet werden. Vielseitig einsetzbar ist auch der Schwenkgrill. Hier hängt der Grillrost an einer beweglichen Kette und kann geschwenkt werden. Unter dem Rost befindet sich eine Schale mit glühenden Kohlen oder offenem Feuer. Sie kann ohne Rost für ein Lagerfeuer genutzt werden.
Für den stationären Gebrauch im Außenbereich ist ein Kamingrill oder Grillkamin gut geeignet. Ein Grillkamin ist Grill und Feuerstelle in einem. Er ist meist aus massivem Stein, Beton oder Ton gebaut und feststehend, weswegen er für die dauerhafte Platzierung an einem Standort vorgesehen ist. In vielen Fällen kann ein Grillkamin nicht nur zum Grillen, sondern beispielsweise auch als Pizzaofen oder zum Brotbacken verwendet werden. Deutlich flexibler, dafür aber nur ein oder wenige Male einsetzbar sind Camping- oder Pickknickgrills. Dabei handelt es sich um Modelle aus günstigem Metall und in Leichtbauweise, die beispielsweise fürs Grillen im Park verwendbar sind und nach Gebrauch entsorgt werden. Für Spontane und Kurzentschlossene sind sie eine hervorragende Wahl.
Grills unterscheiden sich nicht nur in ihrer Bauform, sondern auch hinsichtlich des zugrundeliegenden Brennstoffs bzw. ihrer Energiequelle. Während beim Holzkohlegrill Holzkohle und Pellets verbrannt werden, um die erforderliche Hitze zu erzeugen, nutzen andere Gas oder Strom für den Betrieb. Welche Art von Grill die beste ist, hängt von den individuellen Anforderungen an die Bedienbarkeit und den Anwendungskomfort ab. Wir fassen die Vor- und Nachteile von Holzkohle-, Gas- und Elektrogrills für Sie zusammen.
Gasgrill
Ein Gasgrill ist mit einem Flüssiggasbehälter und einem oder mehreren Brennern ausgestattet. Im Behälter herrscht ein hoher Druck, der das Gas (meist Butan oder Propan) flüssig hält. Sobald es austritt, wechselt es in einen gasförmigen Zustand. Dann wird es über ein Schlauchsystem in den Gasgrill geleitet und mithilfe des Brenners entzündet. Dadurch entstehen Flammen, die den Rost und folglich das Grillgut erhitzen. Im Gegensatz zum Holzkohlegrill ist ein Gasgrill deutlich schneller einsatzbereit und aufgeheizt, da es keine Kohle gibt, die durchglühen muss. Es entsteht auch keine Asche, was die Reinigung erleichtert. Des Weiteren ist in vielen Fällen die Temperatur regulierbar, so dass man bei höherer oder niedrigerer Hitze grillen kann. Dafür kosten Gasgrills mehr Geld und auch Flüssiggas hat seinen Anschaffungspreis. Außerdem müssen leere Gasbehälter sachgerecht entsorgt werden.
Holzkohlegrill
Dem Holzkohlegrill sagt man nach, ein „echtes Grillgefühl“ entstehen zu lassen. Das hat vermutlich damit zu tun, dass er mit Feuer bzw. glühenden Kohlen betrieben wird, weswegen ihm etwas Ursprüngliches anhaftet. Ein Holzkohlegrill muss selbst gezündet werden, was Mühe und vor allem Zeit in Anspruch nimmt.
Holzkohle braucht bis zu 45 Minuten, um vollständig durchzuglühen und die richtige Temperatur zu erreichen. Für ein schnelles Grillvergnügen ist ein Holzkohlegrill daher nicht ausgelegt. Zwar sind Holzkohlegrills vergleichsweise günstig in der Anschaffung, man braucht jedoch immer Kohle zur Befeuerung. Außerdem entstehen Asche und andere Abfallprodukte, die entsorgt werden müssen.
Elektrogrill
Elektrogrills sind mit einem Heizelement ausgestattet, das Strom in Wärme umwandelt und die Grillfläche auf die nötige Temperatur bringt. Vorteilhaft daran ist, dass kein Brennstoff wie Gas oder Kohle erforderlich ist. Stattdessen muss das Gerät für den Betrieb lediglich ans Stromnetz angeschlossen werden. Ein weiterer Vorzug ist, dass bei der Verwendung eines Elektrogrills kein Rauch entsteht. Aus diesem Grund kann man damit auch problemlos auf dem Balkon oder in Innenräumen grillen. Darüber hinaus müssen weder Abfallprodukte noch Sondermüll entsorgt werden.
Beim Kauf eines neuen Grills spielen neben der Beheizungsart und Bauform vor allem die Größe der Grillfläche, der Funktionsumfang, Bedienmöglichkeiten und Zubehör eine entscheidende Rolle. Wie groß die Grillfläche sein muss, hängt davon ab, wie viele Personen beim Grillen normalerweise versorgt werden. Zur Orientierung: Auf einen Grillrost mit einer Grundfläche von 300 bis 400 cm² passen etwa zwei Steaks und vier kleine Würstchen. Das ist für zwei bis drei Personen ausreichend. Soll eine größere Anzahl verköstigt werden, ist ein Grill mit entsprechend größerer Grillfläche zu wählen. Bei Holzkohlegrills spielt zusätzlich das Kohlefassungsvermögen und bei Gasgrills die Kapazität des Gasbehälters eine Rolle.
Funktionsumfang und Ausstattung sind ebenfalls in Augenschein zu nehmen. Sehr praktisch sind Ablageflächen, auf denen Geschirr, Grillzange und andere Hilfsmittel zwischengeparkt werden können. Ebenfalls vorteilhaft ist eine Temperaturregelung. Höherwertige Grills bieten die Möglichkeit, die Hitze bedarfsweise hoch- oder runterzustellen, so dass man beispielsweise empfindliches Gargut schonend grillen kann.
Der persönliche Grillstil ist bei der Auswahl ebenso von Bedeutung. Ein Smoker ist die ideale Wahl für alle, die es gerne entspannt angehen und sich fürs Grillen Zeit nehmen. So ein Gerät eignet sich hervorragend für ausgedehnte Barbecues und lange Grillabende. Soll es möglichst schnell gehen, sind Ausführungen fürs direkte Grillen die richtige Wahl. Leistungsstarke Gasgrills und Elektrogrills kommen rasch auf Temperatur, so dass man sich lange Aufheizzeiten erspart. Elektrogrills sind außerdem eine gute Alternative für alle, die nicht mit Gas und Kohle hantieren wollen.
Bei vielen Grills ist hilfreiches Zubehör im Lieferumfang inbegriffen. Das kann beispielsweise eine Fettauffangschale, ein Windschutz, ein Standfuß, ein austauschbarer Grillrost oder Equipment zur Reinigung sein. Je umfangreicher das Zubehör, desto weniger muss gegebenenfalls separat beschafft werden.
Asche, die bei der Verwendung von Holzkohlegrills entsteht, kann dazu verwendet werden, Verkrustungen vom Grillrost zu entfernen. Dazu lässt man sie nach dem Grillen erst einmal auskühlen. Dann befeuchtet man ein Küchentuch, nimmt damit etwas Asche auf und entfernt Ruß und Fett. Anschließend kann man den Rost mit Wasser abspülen und mit einem sauberen Küchentuch abtrocknen. Aschenlauge, also Asche gemischt mit Wasser, wurde schon zu vorchristlicher Zeit zu Reinigungszwecken verwendet und hat eine ähnliche Wirkung wie Seife.
Unser Praxistipp: Asche zur Reinigung nutzen
Asche, die bei der Verwendung von Holzkohlegrills entsteht, kann dazu verwendet werden, Verkrustungen vom Grillrost zu entfernen. Dazu lässt man sie nach dem Grillen erst einmal auskühlen. Dann befeuchtet man ein Küchentuch, nimmt damit etwas Asche auf und entfernt Ruß und Fett. Anschließend kann man den Rost mit Wasser abspülen und mit einem sauberen Küchentuch abtrocknen. Aschenlauge, also Asche gemischt mit Wasser, wurde schon zu vorchristlicher Zeit zu Reinigungszwecken verwendet und hat eine ähnliche Wirkung wie Seife.
Was für einen Grill brauche ich für Barbecues?
Für Barbecues empfiehlt sich ein BBQ-Smoker. Diese Art von Grill wurde speziell für die Zubereitung von Spare Ribs, Pulled Pork und dergleichen entwickelt und ermöglicht es, Fleisch gleichmäßig zu garen, ohne dass es trocken wird.
Was ist der Vorteil eines Gas-Grills mit Seitenbrenner?
Ein Seitenbrenner stellt eine zusätzliche Kochfläche dar, die an der Seite eines Gas-Grills angebracht ist. Die Fläche ist kleiner als die Hauptgrillfläche und wird eher zum Warmhalten oder für die Zubereitung von kleineren Speisen wie Beilagen und Soßen genutzt. Viele gasbetriebene BBQ-Grills sind mit einem oder zwei Seitenbrennern ausgestattet.
Ich möchte einen Einbau-Gasgrill für meine Outdoor-Küche kaufen. Worauf muss ich achten?
Ein Einbau-Gasgrill für die Outdoor-Küche sollte in jedem Fall aus einem robusten Material bestehen. Da das Gerät wie der Rest der Küche das ganze Jahr über dem Wetter ausgesetzt ist, ist eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Sonne, Frost und Feuchtigkeit sehr wichtig. Die meisten Einbau-Lösungen für den Außenbereich bestehen aus Gusseisen oder Edelstahl, wobei Edelstahl-Gasgrills den Vorteil haben, dass sie nicht rosten und daher pflegeleichter sind. Gusseisen-Gasgrills müssen dagegen regelmäßig gefettet und eingebrannt werden, sofern sie nicht emailliert sind. Anderenfalls setzen sie Rost an.