Ratgeber
PC-Aufrüstkits enthalten Hardware-Komponenten, mit denen Computer leistungsstärker gemacht oder auf den neuesten Stand gebracht werden können. Diese Upgrade-Lösung ist deutlich günstiger als die Anschaffung eines neuen PCs. Welche Kits zum Aufrüsten erhältlich sind und worauf es bei der Auswahl zu achten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Veraltete Technik kann die Produktivität erheblich beeinträchtigen. Wenn die Arbeitscomputer im Büro oder Unternehmen immer langsamer werden, sorgt das nicht nur für Frust bei den Mitarbeitenden, sondern kostet vor allem Zeit, die ungenutzt bleibt.
Ist der Computer so alt, dass die Kompatibilität zu Hardware nicht mehr gegeben ist oder sich Software nicht mehr aufspielen oder umfassend nutzen lässt, werden Arbeitsprozesse in jeglicher Hinsicht ausgebremst. PC-Aufrüstkits bieten die Möglichkeit, Computer moderner und zukunftsfähiger zu gestalten und sich eine Neuanschaffung zu ersparen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Der große Vorteil besteht nämlich darin, dass mit einem relativ geringen finanziellen Aufwand eine gezielte Leistungssteigerung herbeigeführt werden kann. Die Investition lohnt sich, denn Technik, die auf dem neuesten Stand ist, kann Arbeitsabläufe effizienter gestalten, Workflows optimieren und auf diese Weise zu mehr Produktivität im Unternehmen beitragen.
Ihr PC ist merklich langsamer geworden und braucht eine gefühlte Ewigkeit, um hochzufahren oder Programme zu starten? Das Surfen oder Streamen im Internet macht keinen Spaß mehr, weil Webseiten, Grafiken und Filme wie in Zeitlupe laden? Dann kann ein Upgrade mit moderner Hardware die richtige Lösung sein. Durch den Austausch von Komponenten lässt sich eine gezielte Leistungssteigerung herbeiführen, ohne dass ein teures Neugerät angeschafft werden muss.
Insbesondere im Bereich Gaming spielt das Aufrüsten eine große Rolle. PC-Spiele werden immer hochauflösender und bieten eine atemberaubende Grafik, die dem Computer einiges an Rechenleistung abverlangt.
Wünscht man sich mehr Gaming-Power, kommt man an einem Upgrade des Rechners kaum vorbei, sofern man sich nicht gleich einen Gaming-PC anschaffen möchte. PC-Aufrüstkits enthalten alles an Hardware, was für die Optimierung eines bestimmten Leistungsmerkmals nötig ist. Sie bestehen aus fertig zusammengesetzten Komponenten, die nur noch in den PC eingesetzt werden müssen. Da man die Bauteile nicht erst selbst zusammenstellen muss, spart man Zeit und kann sicher sein, dass alles zueinander passt.
Mithilfe von PC-Aufrüstkits kann man unterschiedliche Features eines Desktop-Computers upgraden. Während es im Bereich Gaming und Multimedia meist um eine Leistungssteigerung und bessere Grafik geht, benötigen PCs für Office-Anwendungen zuweilen neue Treiber und externe Schnittstellen. Folgende PC-Komponenten können aufgerüstet und modifiziert werden:
Arbeitsspeicher
Wenn der PC lahmt, kann eine Erweiterung des Arbeitsspeichers (RAM = Random Access Memory) Abhilfe schaffen. Entweder es wird der bestehende Arbeitsspeicher durch einen neuen mit höherer Speicherkapazität ausgetauscht oder ein zweiter RAM-Riegel ergänzt.
Fürs Browsen im Netz, Tabellenkalkulationen und andere Office-Anwendungen ist eine Speicherkapazität von 8 GB üblicherweise ausreichend. Werden jedoch anspruchsvolle Softwares oder mehrere ressourcenintensive Programme (Videobearbeitung etc.) parallel genutzt, können 16 GB RAM empfehlenswert sein. Auch für Gaming und weitere Multimedia-Anwendungen sind 16 GB ratsam.
CPU/Prozessor
Der Prozessor, auch CPU (Central Processing Unit) genannt, stellt die Rechenleistung für den Computer zur Verfügung und ist für sämtliche internen Operationen zuständig. Im Prinzip bestimmt er die Leistungsfähigkeit des PC-Systems. Für die Auswahl eines geeigneten Prozessors spielen drei Parameter eine besondere Rolle: Taktfrequenz, Cache und Anzahl der Kerne.
Zu den derzeit besten Prozessoren auf dem Markt gehören AMD Ryzen und Intel Core. Sie sind bereits in mehreren Generationen erschienen und halten für die Einstiegs-, Mittel- und Oberklasse geeignete Ausführungen bereit.
Eine Hochleistungs-CPU wie AMD Ryzen Threadripper, die mit bis zu 64 Rechenkernen Befehle in rasender Geschwindigkeit verarbeitet, ist für private Zwecke nicht unbedingt nötig. Auch ältere Intel- oder AMD-Prozessoren wie AMD Ryzen 7 punkten mit einer High-End-Performance. Geht es ums Gaming, lohnt es sich grundsätzlich, in eine höherwertige CPU zu investieren, wenn man in ein paar Jahren noch gut aufgestellt sein will. Empfehlenswert sind Quad-Core- (4 Kerne) oder Octa-Core-Prozessoren (8 Kerne) mit einer hohen Taktfrequenz.
Grafikkarte
Um hochauflösende Inhalte darstellen zu können, braucht es eine leistungsstarke Grafikkarte bzw. GPU (Graphics Processing Unit). Platzhirsche auf dem Markt der Grafikkarten sind NVIDIA und AMD. Beide Hersteller halten GPUs unterschiedlicher Preisklassen bereit.
Ob AMD oder NVIDIA die besseren Grafikkarten hervorbringt, lässt sich nicht pauschal sagen. Meist ist es an Kopf-an-Kopf-Rennen, das je nach Neuerscheinung und technischer Raffinesse mal AMD und mal NVIDIA für sich entscheidet.
Übrigens: Auch aus Gründen des Stromverbrauchs rentiert es sich, alte Grafikkarten durch neue zu ersetzen, da moderne Grafikprozessoren in der Regel weniger Energie ziehen als ihre Vorgänger.
Festplatte
Eine typische Alterserscheinung von Rechnern ist das zeitverzögerte Hochfahren und Aufbauen von Programmen. Eine SSD-Festplatte (Solid State Drive) kann in dem Fall Abhilfe schaffen. Sie arbeitet schneller als eine HDD-Festplatte (Hard Disk Drive), da sie die Daten in integrierten Schaltkreisen speichert.Bewegliche Lese- und Schreibköpfe, die erst in Bewegung versetzt werden müssen, enthält sie nicht. Indem man das Betriebssystem auf eine SSD-Festplatte transferiert, kann es rascher aufgerufen werden.
Auf eine HDD sollte man dennoch nicht verzichten. Sie eignet sich aufgrund ihrer hohen Speicherkapazität und des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses gut zur Sicherung von Daten, auf die nicht so oft zugegriffen werden muss.
Schnittstellen
Desktop-Rechner „von der Stange“ haben meist nur eine begrenzte Anzahl an Schnittstellen vorzuweisen. Möchte man neben Maus und Tastatur anderes Equipment wie externe Festplatten anschließen, stößt man schnell an seine Grenzen.
PCIe-Erweiterungskarten sind hier die optimale Lösung. Sie werden einfach in die vorgesehenen Steckplätze auf dem Mainboard gesteckt und ermöglichen es, die Anzahl der Schnittstellen zu erhöhen.
Aufrüst-Kits werden für unterschiedliche Verwendungszwecke angeboten und enthalten bereits sämtliche Komponenten, die man für das jeweilige Upgrade benötigt. Sie bestehen häufig aus einem Mainboard (oft mit Onboard-Grafikkarte), einem Prozessor, einem Arbeitsspeicher, einem CPU-Kühler, einem passenden Kabelsatz und einem Treiber. Was für ein Kit für Ihre Zwecke am besten geeignet ist, finden Sie anhand folgender Fragen heraus:
1. Was ist Ihr Ziel?
Ist Ihnen eine Onboard-Grafikkarte besonders wichtig oder sollen später zusätzliche Grafikkarten nachgerüstet werden? Möchten Sie von AMD-Prozessoren auf Intel-Prozessoren wechseln? Wie viele Kerne und welche Taktung soll es sein? Brauchen Sie zusätzliche Anschlüsse?
2. Wie viel Leistung benötigen Sie?
Wie viel Power Sie brauchen und möchten, sollten Sie nicht nur anhand der übrigen PC-Bauteile und Ihres Anwendungsprofils festlegen, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Kosten-Nutzen-Effizienz abwägen. Von Beginner-Level bis Luxusklasse gibt es Bauteile in jeder Preiskategorie. Aufrüstkits unterscheiden sich im Hinblick auf Mainboard, Prozessortyp (Intel oder AMD), Taktung, Anzahl der Kerne und vielem mehr.
Schnittstellen
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Prüfen Sie im Vorfeld genau, ob die Bestandteile des PC-Aufrüst-Kits in Ihren Computer passen
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Ist im Gehäuse des PCs ausreichend Platz für die neuen Komponenten?
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Passt die Mainboard-Größe (Formfaktor)?
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Sind alle notwendigen Anschlüsse und Steckkartenplätze für das Aufrüst-Set vorhanden?
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Halten Monitor und andere Eingabe-/Ausgabe-Hardware noch mit und haben sie passende Anschlüsse?
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Bringt das Netzteil des PCs ausreichend Leistung für alle Komponenten?
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Funktionieren alle Bauteile problemlos mit Ihrem Betriebssystem?
Unser Praxistipp: Sichern, sichern und nochmals sichern!
Ganz egal, ob Sie einen fertigen Bausatz in Form eines Aufrüst-Kits verwenden oder einzelne Komponenten austauschen – eine Sicherung der Daten vorab ist unerlässlich. Erstellen Sie unbedingt ein Backup, bevor Sie sich an der Hardware Ihres PCs zu schaffen machen. So gehen Sie sicher, dass Ihre Daten nicht verloren gehen, falls beim Einbau wichtige Komponenten beschädigt werden.
Was versteht man unter dem Begriff Formfaktor?
Der Formfaktor gibt Aufschluss über die Größe von PC-Komponenten und bezeichnet im Prinzip das Format. Angegeben wird er meist für Gehäuse, Festplatten, Netzteile und Mainboards. Ein Mainboard mit dem Formfaktor Micro ATX beispielsweise ist 9,6 x 9,6 Zoll bzw. 244 x 244 mm groß. Demgegenüber hat ein Mini-ITX-Board Abmessungen von 6,7 x 6,7 Zoll bzw. 170 x 170 mm. Micro-ATX- und Mini-ITX-Mainboards werden häufig in Mini-PCs untergebracht, aber immer öfter auch in größeren Gehäusen verbaut, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass es in kleineren Gehäusen schneller zur Wärmeentwicklung kommt.
Früher bestand ein Nachteil von Micro-ATX-Boards darin, dass sie keinen PCI-Slot für Erweiterungskarten hatten, über die Soundkarten, USB-Hubs und andere Komponenten angebunden werden mussten. Heute sind Micro-ATX-Boards mit einer Vielzahl an Schnittstellen ausgestattet. Mini-ITX-Boards bieten aufgrund ihrer geringeren Abmessungen etwas weniger Anschlussmöglichkeiten als Micro-ATX-Boards. Sie sind vorrangig in Cubes und HTPCs zu finden.
Wie installiere ich ein Tuning-Kit?
Bei Aufrüstkits sind alle Komponenten bereits fertig montiert. Sie müssen nur noch in den PC eingesetzt, also im PC-Gehäuse mit den richtigen Anschlüssen verbunden werden. Anhand der beiliegenden Anleitung können sich auch Nicht-Profis orientieren und PC-Komponenten austauschen. Die Treiber für die neue Hardware installieren sich entweder beim Anschalten des PCs von selbst oder sind als Downloads auf der Webseite der Hersteller verfügbar.