Ratgeber
Arbeitshandschuhe schützen die Hände vor Verletzungen, die durch mechanische Einwirkungen oder den Kontakt mit Hitze, Kälte oder Gefahrenstoffen entstehen können. Zu diesem Zweck müssen sie tätigkeitsspezifische Anforderungen erfüllen. In unserem Ratgeber verraten wir Ihnen, aus welchen Materialien Arbeitshandschuhe bestehen und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Hochwertige Arbeitshandschuhe für den Profibedarf
Arbeitshandschuhe sind bei vielen Berufsgruppen unverzichtbarer Bestandteil der Arbeitskleidung. Sie erfüllen eine wichtige Schutzfunktion, indem sie die Hände und damit die wichtigsten Werkzeuge des Menschen vor mechanischen Einwirkungen, Witterungseinflüssen, Kälte oder Hitze bewahren.
Gerade beim Hantieren mit Maschinen, Werkzeugen, scharfen oder schweren Gegenständen, Chemikalien und anderen Gefahrenstoffen ist Augenmerk auf den Schutz der Hände zu legen.
In manchen Berufszweigen ist es nicht nur empfohlen, sondern vorgeschrieben, geeignete Schutzhandschuhe zu tragen. Auch zur Einhaltung von Hygienekonzepten, etwa in medizinischen und Pflegeberufen oder in der Gastronomie, kommen Arbeitshandschuhe zum Einsatz.
Nylon-Handschuhe eignen sich beispielsweise sehr gut für filigrane, feinmechanische Arbeiten. Aus diesem Grund werden sie häufig als Montagehandschuhe verwendet und kommen unter anderem in der Verpackungs- und Elektronikindustrie zum Einsatz.
Um eine ausreichende Schutzleistung sicherzustellen, müssen Arbeitshandschuhe branchen- und tätigkeitsspezifische Anforderungen erfüllen, erst recht, wenn sie Bestandteil der Berufsbekleidung sind.
So müssen zum Beispiel Handschuhe für Elektrofachkräfte zwingend aus einem isolierenden Material bestehen, um vor elektrischer Spannung schützen zu können. Häufig handelt es sich dabei um Naturlatex.
Schutzstufen geben an, wie viel Volt ein Handschuh abhalten kann. Zur Orientierung: Handschuhe der Stufe 0 schützen vor Arbeitsspannungen bis 1000 Volt, Handschuhe der (höchsten) Stufe 5 sogar vor Spannungen bis 36000 V. Betriebe sind gesetzlich dazu verpflichtet, das Wohlergehen der Arbeitenden zu gewährleisten und Maßnahmen zum Arbeitsschutz zu ergreifen.
In mehreren EN-Normen ist festgelegt, welche Kriterien Arbeitshandschuhe im Fall bestimmter Einwirkungen erfüllen müssen. Zwei der Normen sind die EN 388 und die EN 407.
Die EN 388 gibt vor, welche Anforderungen Arbeitshandschuhe bei mechanischen Einwirkungen erfüllen müssen. In der EN 407 ist definiert, bei welchen Eigenschafen ein Handschuh als wärmebeständig, hitzebeständig oder feuerfest gilt.
Im Zweifelsfall sollten immer die gesetzlichen Vorgaben zu Rate gezogen werden, um sicherzustellen, dass eine ausreichende Schutzwirkung gegeben ist.
Ob Unkraut jäten, Putzen, Malern oder Schleifen – unsere Hände sind bei vielerlei Arbeiten rund um Haus und Garten Belastungen und einem mehr oder weniger hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt.
Gerade beim Heimwerken kann es schnell passieren, dass Sie sich an einem Gegenstand schneiden oder stechen. Mithilfe von Arbeitshandschuhen lässt sich dem entgegenwirken. Je nach Ausführung schützen sie die Hände vor Schnitten oder dienen dazu, Stöße oder Quetschungen abzufangen.
Isolierende Handschuhe ermöglichen es, unter widrigen Bedingungen zu arbeiten, etwa bei Nässe und Kälte. Darüber hinaus können Arbeitshandschuhe verhindern, dass die Hände in Kontakt mit Klebstoffen oder Bindemitteln kommen, was sich beispielsweise beim Basteln oder Löten als vorteilhaft erweist.
Wenn Sie beispielsweise nach einem Arbeitshandschuh suchen, der die Hände im Winter bei Kälte und Nässe ausreichend warmhält, ist es wenig sinnvoll, zu einem Latexhandschuh zu greifen. Wählen Sie stattdessen dedizierte Kälteschutzhandschuhe mit Isolationsfutter, die eigens für den Einsatz im Winter konzipiert sind.
Suchen Sie nach universell verwendbaren Handschuhen, liegen Sie mit Lederhandschuhen oder Montagehandschuhen aus Nylon richtig. Sie können bei vielen Tätigkeiten rund um Haus und Garten verwendet werden.
Aus welchen Materialien können Arbeitshandschuhe bestehen?
Arbeitshandschuhe werden aus verschiedenen Materialien wie Leder, Nylon oder Nitril gefertigt, die sich jeweils durch spezifische Eigenschaften auszeichnen. Wir geben Ihnen einen Überblick, welche Vorteile die Materialien bieten und welche Handschuhe sich für welchen Tätigkeitsbereich eignen.
Arbeitshandschuhe aus Leder
Leder ist ein robustes Material mit einer angenehm weichen Haptik. Es hat isolierende und feuchtigkeitsabweisende Eigenschaften und ist zugleich atmungsaktiv, was dem Tragekomfort zuträglich ist.
Lederhandschuhe eignen sich sehr gut für klassische Handwerkstätigkeiten und für Arbeiten mit Metall. Handschuhe fürs Schweißen sind häufig aus Leder gefertigt, da das Material relativ unempfindlich gegenüber umherfliegenden Funken und Abrieb ist.
Grundsätzlich eignen sich Lederhandschuhe sehr gut für mechanisch anspruchsvolle Arbeiten und das Hantieren mit scharfen, spitzen oder rauen Gegenständen. Dünne Ausführungen können auch als Montagehandschuhe verwendet werden.
Arbeitshandschuhe aus Baumwolle
Baumwollhandschuhe bieten per se keinen großen mechanischen Schutz.
Sie sind aber eine gute Wahl für Arbeiten mit empfindlichen elektronischen Bauteilen, Dias oder Filmen, da sie keine Fingerabdrücke oder andere Verschmutzungen auf der Oberfläche hinterlassen.
Bei dünnen Baumwollhandschuhen bleibt zudem das Tastgefühl erhalten, was bei Aufgaben von Vorteil ist, die Fingerspitzengefühl erfordern.
Für einen besseren Grip sind manche Baumwollhandschuhe zusätzlich mit PVC beschichtet.
Arbeitshandschuhe aus Nitril
Arbeitshandschuhe aus Nitril sind überwiegend in Form von Einmalhandschuhen bekannt.
Nitril ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Stickstoff und Grundlage für die Herstellung von Nitrilkautschuk, aus dem Nitril-Handschuhe eigentlich bestehen.
Das Material ist flüssigkeitsabweisend, abriebfest, sehr elastisch und beständig gegenüber Fetten, Ölen und vielen Chemikalien. Es ist eine gute Alternative für Menschen, die gegen Latex allergisch sind und daher keine Latexhandschuhe tragen können.
Die Einsatzbereiche von Nitril-Arbeitshandschuhen sind vielfältig:
- Sie werden vielfach in Laboren und medizinischen Einrichtungen sowie im Kosmetik- und Lebensmittelbereich genutzt, um vor der Übertragung von Keimen und Infektionen zu schützen. Auch in Handwerk und Industrie, beispielsweise der Kfz-Branche, finden sie Verwendung.
- Sie können beispielsweise zum Haarefärben, bei der Essenszubereitung zum Schutz vor färbenden Lebensmitteln oder beim Putzen verwendet werden, um die Hände vor aggressiven Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln zu schützen.
Arbeitshandschuhe aus Latex
Latex ist ein gummiähnliches Material, das sich wie eine zweite Haut anschmiegt und dadurch ein gutes Tastempfinden ermöglicht. Es ist elastisch, reißfest und beständig gegenüber Säuren und Laugen.
Einsatz im beruflichen Umfeld:
Einmalhandschuhe aus Latex werden im medizinischen und Lebensmittelbereich sehr häufig getragen, während mehrfach verwendbare Ausführungen auch im Garten- und Landschaftsbau zum Einsatz kommen. Mit Latex beschichtete Handschuhe finden zudem in Industrie und Handwerk Verwendung.
Einsatz in Haushalt und Garten:
Einmalhandschuhe aus Latex können genau wie Nitrilhandschuhe für vielerlei Haushalts- und Bastelarbeiten genutzt werden. Wiederverwendbare Latexhandschuhe eignen sich sehr gut für Reinigungsarbeiten und fürs Geschirrspülen.
ESD-Handschuhe
An Arbeitshandschuhe für spezielle Einsätze werden mitunter besondere Anforderungen gestellt. ESD-Handschuhe beispielsweise sind antistatisch und schützen Mensch und Werkstück vor elektrischer Aufladung. Sie bestehen aus Kunstfasern mit einem Anteil an Kupfer oder Karbonfasern, die für einen geringeren Ableitwiderstand sorgen. Dadurch wird bei jedem Kontakt mit einem geerdeten Gegenstand Ladung abgebaut.
Schnitt-Schutzhandschuhe
Schnittschutzhandschuhe sind für den Umgang mit scharfen Gegenständen konzipiert. Sie bestehen aus schnittfesten Fasern, beispielsweise aus Stahl, die nicht durchtrennt werden können und die Hände auf diese Weise schützen. Meist ist noch ein weiterer Faseranteil eingebracht, um den Tragekomfort weiter zu erhöhen. Schnittschutzhandschuhe eignen sich beispielsweise sehr gut für den Schutz bei Schreinerarbeiten.
Schweißerhandschuhe
Auch im Hinblick auf das Design können sich Schutzhandschuhe voneinander unterscheiden. So sind Handschuhe fürs Schweißen beispielsweise mit Handstulpen ausgestattet, die über die Unterarme gezogen werden, um diese vor Funkenflug zu schützen. Säurehandschuhe verfügen ebenfalls über einen langen Schaft, der ungewollte Spritzer von Chemikalien fernhalten soll.
Unser Praxistipp: Handschuhgröße richtig ermitteln!
Arbeitshandschuhe bieten nur dann Sicherheit, wenn sie richtig sitzen. Zur Bestimmung der Handschuhgröße verwenden Sie am besten ein Maßband.
Dieses legen Sie an die breiteste Stelle der Handinnenfläche an, den Daumen ausgenommen, und führen es einmal um die Hand herum. Auf diese Weise bestimmen Sie den Handumfang.
Neben internationalen bzw. US-Größen (XS bis XXXL) werden in Deutschland vorrangig spezielle Handschuhgrößen (6 bis 12) angegeben. Hier finden Sie Größentabellen, mit deren Hilfe Sie die Handschuhgröße anhand des gemessenen Umfangs leicht ablesen können.
Bei welchen Tätigkeiten sollte ich keine Arbeitshandschuhe tragen?
Es gibt Tätigkeiten, bei denen Handschuhe eher ein Verletzungsrisiko als einen Schutz darstellen können. Das ist bei Arbeiten an sich drehenden Maschinen, beim Umgang mit Bohrmaschinen und bei Kreissägearbeiten der Fall.
Grund: Die Gefahr ist groß, dass die Handschuhe in bewegliche Maschinenteile geraten und eingezogen werden, ohne die Hand rechtzeitig herausziehen zu können.
Warum wird für manche Arbeitshandschuhe ein Verfallsdatum angegeben?
Es gibt Materialien, die nicht unendlich lange gelagert werden können, sondern mit der Zeit spröde werden und Risse bilden. Um sicherzugehen, dass eine Schutzwirkung besteht, sollte das Verfallsdatum – sofern angegeben – unbedingt beachtet werden.