Ratgeber
Ist die Batterie noch gut? Diese Frage stellt sich wohl jeder, der häufig mit Batterien oder Akkumulatoren zu tun hat. Schließlich hängt vom Zustand des mobilen Energiespeichers die Funktion vieler Geräte ab, vom winzigen Hörgerät bis zum schweren Elektrowerkzeug.
In unserem Ratgeber stellen wir Ihnen Batterietestgeräte vor und erklären deren prinzipielle Funktion. Sie erhalten außerdem einen Überblick über populäre Batterietypen.
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe Batterie und Akkumulator häufig synonym verwendet. Dabei existiert ein essenzieller Unterschied:
Normale Batterien sind so genannte Primärbatterien, nach der Entladung sind sie nicht mehr zu gebrauchen und gehören ins Recycling. Akkumulatoren dagegen sind Sekundärbatterien, sie lassen sich wieder aufladen.
Das Innenleben einer Batterie besteht in der Regel aus einer Kombination galvanischer Zellen, die zu einer Einheit zusammengefasst sind. Daher auch der Name Batterie, er stand früher und steht auch heute noch für eine Reihe gefechtsbereiter Kanonen.
In jeder dieser Zellen befinden sich zwei gegensätzlich geladene Elektroden, getrennt durch einen für elektrisch geladene Teilchen durchlässigen Elektrolyten.
Beim Entladen – aber natürlich auch beim Kurzschließen der Elektroden – wird die in der Batterie gespeicherte Energie durch eine elektrochemische Reaktion in elektrischen Strom umgewandelt.
Akkumulatoren funktionieren genau umgekehrt. Hier sorgt von außen auf die Elektroden wirkender elektrischer Strom für eine elektrochemische Reaktion, die Zellen laden sich wieder auf.
Notwendig sind dazu spezielle Akku-Ladegeräte mit einer Überwachungselektronik für den Überladungs- und Entladungsschutz.
Sowohl Batterien als auch Akkus sind irgendwann in ihrer Leistung erschöpft. Das ist einerseits auf ihre Lagerfähigkeit – Lithium-Ionen-Zellen halten ihre Energie teilweise länger als zehn Jahre – andererseits auf die Anzahl der Lade- und Entladezyklen sowie auf ihre Qualität zurückzuführen. Ob eine Batterie oder ein Akku noch genügend „Saft“ liefert, lässt sich durch ein Batterie-Testgerät herausfinden. Den primitivsten Batterietester besitzt jeder Mensch: die Zunge. Handwerklich geschickte Personen nutzen diesen Test seit Generationen – einfach den Plus- und den Minuspol der Batterie mit der Zunge verbinden. Wenn es kribbelt, existiert noch eine Ladung. Wobei die Grenze des Erträglichen erfahrungsgemäß bei einem 9-Volt-Block liegt.
Die Spannung eines Energiespeichers lässt sich natürlich auch mit einem simplen Voltmeter statt mit einem Batterietester bestimmen. Doch dieses Messverfahren ist im Vergleich zu einem Batterietester höchst ungenau, da induktive und ohmsche Lasten meist unterschiedliche Werte ergeben. Zudem definieren sich eine Batterie beziehungsweise ein Akku nicht nur über die Spannung, sondern auch über den Entladestrom und die Nennkapazität. Letzteres beschreibt das Speichervermögen, das sollte mindestens noch 60 Prozent betragen, ansonsten ist die Energiequelle nicht mehr zuverlässig nutzbar.
Speziell für die Messung des Ladezustands wurden deshalb Batterietestgeräte entwickelt. Die Skala reicht von recht preiswerten Batterietestern für Kaufpreise von weniger als 10 Euro bis zu professionellen Batterieprüfern, die mehrere Tausend Euro kosten können.
Grundsätzlich arbeiten Batterietester mit einer an die Batterie angelegten Last und überwachen dabei deren Spannungsreaktion. So kann der Batterietester feststellen, wie viel Energie noch in der Batterie vorhanden ist. Selbst einfache Batterietester besitzen heute ein LC-Display zur Anzeige der Werte, zu haben sind aber auch Geräte mit analogen Anzeigen oder Leuchtdioden. Die Skala der Spannungen umfasst in der Regel standardisierte Werte von 1,2 bis zu 12 Volt. Messen lassen sich die gängigsten Baugrößen, von Knopfzellen über zylindrischen Batterien der Reihen AA, AAA bis zu Baby- und Mono-Typen und 9-Volt-Blöcken. Die Batterien werden dazu einfach in entsprechende Klemmvorrichtungen des Batterietesters eingelegt oder per Messleitung mit den Polen verbunden.
High-End-Batterietester erlauben sogar das Messen von Spannungen bis zu 600 Volt und sind beispielsweise für Autowerkstätten interessant, da sie auch Blei-Akkus wie Starter- und Fahrbatterien auf deren Zustand exakt überprüfen können. Diese Batterietestgeräte schlagen allerdings mit mehreren Tausend Euro zu Buche, da sie oft über intelligente Messsonden verfügen und vom Bedienumfang auf Instandhaltung, Fehlersuche und Performance-Prüfungen ausgelegt sind.
Für das Messen „zwischendurch“ eignen sich durchaus preiswerte Batterieprüfer. Kommt es aber auf hohe Genauigkeit an, sind Batterietestgeräte mit eingebauter Energiequelle und digitaler Anzeige vorzuziehen. Diese Batterietester bieten außerdem meist noch zusätzliche Funktionen wie die Restanzeige der Kapazität in Prozentwerten.
Es ist immer empfehlenswert, die Gebrauchsanweisung oder die Richtlinien des Herstellers für den ausgewählten Batterietester zu beachten. Außerdem sollte man sich vor dem Testen von der Funktionsfähigkeit des Batterie-Testers überzeugen. Wichtig ist natürlich auch die Kompatibilität des Geräts mit dem zu testenden Batterietyp.