Ratgeber
Ein gemeinsamer Spieleabend mit Freunden oder ein Ausflug mit der Familie in den Zoo: Es gibt viele Momente, die unvergessen bleiben sollen. Fotos schaffen bleibende Erinnerungen und können beispielsweise im Fotorahmen die Wohnung verschönern. Auch im beruflichen Umfeld ist es wichtig, Bilder in hoher Qualität zu drucken, etwa für Bewerbungen und Projektpräsentationen oder zu Werbezwecken.
Aus diesen Gründen ist der Kauf eines Fotodruckers immer eine gute Investition – doch welche Varianten gibt es? Auf welche Schnittstellen sollte geachtet werden? Wie steht es um die beste Auflösung? Die Antworten darauf hat unser Ratgeber.
Die Idee hinter den Geräten ist es, allen ambitionierten Hobby-Fotografen die Möglichkeit zu geben, Fotos in guter Qualität auszudrucken. Dabei muss zu Beginn gesagt werden: Der Begriff Fotodrucker ist nicht an fixe Standards gebunden. Das bedeutet, dass theoretisch jeder Hersteller die Bezeichnung verwenden könnte.
In der Praxis heben sich die als Fotodrucker gekennzeichneten Modelle von einfachen Druckern durch ihre besonders hohe Auflösung ab: Die meisten bieten für das klassische Fotoformat 300 x 300 dpi. Das Kürzel steht für dots per inch, bezeichnet also die Bildpunkte pro Quadratzoll.
Je höher die Zahlen im Verhältnis zum Format sind, desto besser ist das Druckbild. Wird im Format A4 gedruckt, sind 2.400 x 600 dpi und bei A3 etwa 1.200 x 1.200 dpi gute Orientierungswerte.
Die Bildpunkte werden vom menschlichen Auge zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Je kleiner ein Foto ist, desto einfacher entsteht dieser Gesamteindruck. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Fotos im Großformat eine sehr gute Druckqualität benötigen, damit das Auge keine einzelnen Bildpunkte wahrnimmt.
Abgrenzung zum Multifunktionsdrucker
Da auch Multifunktionsdrucker Fotos ausdrucken können, verschwimmen die Bezeichnungen zum Teil: Während ein Multifunktionsdrucker nicht nur Text und Bilder druckt, sondern auch scannen und kopieren kann, ist ein reiner Fotodrucker nur für den Druck ausgewählter Fotos gedacht.
Bei der Art, wie die Farbe auf das Papier kommt, können drei Verfahren unterschieden werden. Hier lohnt sich der Blick ins Detail:
Tintenstrahldrucker
Tintenstrahldrucker sind weit verbreitet. Bilder entstehen, indem die Farbe in der Form von Tinte auf das Papier aufgedruckt wird. Die Farbpigmente kommen dabei aus den Düsen der eingesteckten Patronen.
Der Fotodruck erfolgt in Zeilen: Der Druckerkopf bewegt sich horizontal, während das Papier schrittweise vertikal nach vorn geschoben wird. Punkt für Punkt und Zeile für Zeile wird so die Farbe aufgetragen.
Tintenstrahldrucker liefern die besten Ergebnisse, wenn die Bilder auf Fotopapier gedruckt werden. Einfaches Papier kann zwar auch genutzt werden, wird jedoch optisch nicht an echte Fotos herankommen.
Thermosublimationsdrucker
Der Name ist ungewohnt, doch diesem Drucker dürften die meisten Personen bereits begegnet sein: Thermosublimation kommt bei Fotodruckern am häufigsten zum Einsatz.
Der Fotodruck erfolgt hier nicht über Patronen, sondern über Farbbänder.
Sie enthalten Farbwachse, welche platzsparender als eingesteckte Patronen sind. Diese Vorgehensweise erlaubt eine kompakte Bauweise der Geräte.
Der Druck funktioniert ohne eine direkte Berührung des Papiers. Wie der Wortbestandteil thermo vermuten lässt, ist hier Wärme im Einsatz: 400 Grad Celsius erhitzen das Farbband und führen so zu einer gezielten Verdampfung der enthaltenen Farbe.
Vor dem Kauf ist es wichtig zu wissen, dass die Thermosublimation nur auf speziellem Papier funktioniert. Es benötigt eine Polyesterbeschichtung, damit die Farbpigmente richtig aufgenommen werden können.
Zink-Drucker
Seit etwa einem Jahrzehnt gibt es diese Geräte. Zink-Drucker benötigen für ihr Druckverfahren keine Patronen oder Bänder mit Farbe, sondern nur Spezialpapier. In diesem befinden sich alle Farbpigmente.
Warum heißen sie Zink-Drucker? Der Name ist ein Wortspiel, denn das Z ist der erste Buchstabe von Zero und Ink ist das englische Wort für Tinte. Z-ink meint "zero ink" – also keine Tinte.
Mittels Hitze werden genau die Farbpigmente aktiviert, die für das gewünschte Foto notwendig sind. Bis zu dieser Aktivierung ist das Fotopapier schlicht weiß. Die korrekte Positionierung und das richtige Mischverhältnis von Cyan, Gelb und Magenta ermöglichen binnen Augenblicken den Fotodruck.
Der klassische Tintenstrahldrucker ist relativ groß und wird daher in einem Raum stationär aufgebaut. Die meisten Thermosublimationsdrucker sind hingegen ebenso wie Zink-Drucker kompakt gebaut und mobil einsatzbereit.
Wer eine mobile Lösung benötigt, verzichtet besser auf Geräte mit Patronen. Bereits Drucker auf Thermosublimation-Basis wiegen weniger als ein Kilogramm und können in einer Handtasche transportiert werden. Zink-Drucker sind sogar so klein wie ein Smartphone und können so überall transportiert werden.
Der Nachteil der kleinen Drucker: Die maximale Abmessung der Bilder ist begrenzt. Zink-Drucker arbeiten nur mit ihrem Spezialpapier, das 5 x 7,5 Zentimeter vorgibt. Thermosublimationsdrucker bieten zwar mehrere Formate, die Maximalgröße bleibt ebenfalls beschränkt.
Im professionellen Umfeld sind häufig größere Bildformate gefragt. In diesem Fall sind stationäre Fotodrucker die erste Wahl, denn viele können problemlos Bilder in A4 und A3 drucken.
Um die Bilder auf den Drucker zu übertragen, werden die passenden Schnittstellen benötigt. Die meisten Tintenstrahldrucker arbeiten entweder via USB beziehungsweise Micro-USB oder nutzen WLAN.
Die kabellose Verbindung via WLAN wird bevorzugt, wenn in einem Unternehmen mehrere Systeme auf einen Fotodrucker zugreifen sollen. Über die Wi-Fi-Freigabe im System können alle Computer eine Druckanfrage direkt an den Drucker senden. Teilweise ist auch das Drucken aus einer Cloud möglich.
Unser Praxistipp:
Fotodrucker der neueren Generationen bieten neben der Hardware auch kompatible Apps, die eine Bedienung über Tablet oder Smartphone kinderleicht machen.
Mobile Geräte bieten neben USB-Anschluss und der WLAN-Möglichkeit häufig eine SD-Kartenleser-Funktion. In diesem Fall können Bilder, die sich auf einer SD-Karte der Digitalkamera oder des Smartphones befinden, mit wenigen Handgriffen übertragen werden.
Noch einfacher ist der Anschluss per Bluetooth. Werden Fotos unterwegs mit einem bluetooth-kompatiblem Gerät gemacht, sind weder mitgenommene Kabel noch eine WLAN-Verbindung nötig. Die Bilder werden samt Druckbefehl binnen Augenblicken über Bluetooth übertragen.