Ratgeber
Ein Fahrzeug ist zunächst ein praktisches Transportmittel, das Personen und Waren mehr oder weniger komfortabel von Punkt A nach Punkt B befördert. Wenn dabei noch die äußeren Bedingungen passen und es weder zu heiß noch zu kalt ist, funktioniert die Sache recht problemlos.
Allerdings wird es recht schnell problematisch, wenn die Temperaturen den Wohlfühlbereich verlassen. Das hat sicher schon jeder einmal erlebt, wenn im Winter die Scheiben des Fahrzeugs vor Fahrtantritt aufwändig enteist werden müssen. Aber auch im Hochsommer, wenn die Sonne auf das Autodach brennt und die Klimaanlage ausgefallen ist, macht Autofahren nicht wirklich Spaß.
Doch auch wenn während der Fahrt die Temperaturen passen, können schlechte Gerüche im Innenraum des Fahrzeugs das Fahrerlebnis erheblich beeinträchtigen.. Das ist immer dann besonders lästig, wenn das Fahrzeug beruflich genutzt wird und täglich lange Strecken zurückgelegt werden. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, um für ein prima Klima im Fahrzeug zu sorgen.
Moderne Kraftfahrzeuge, egal ob PKW oder LKW, verfügen standardmäßig über eine funktionierende Innenraumheizung, um auch bei niedrigen Temperaturen Sicherheit und Komfort zu bieten. Zudem ist laut §35c der StVZO bei bestimmten Fahrzeugen eine ausreichende Belüftung und Beheizung gesetzlich vorgeschrieben.
Doch trotz aller technischer Innovationen haben gerade konventionelle Heizsysteme in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einen entscheidenden Nachteil: Sie nutzen die Abwärme des Motors zum Heizen.
Demzufolge kann erst dann effektiv geheizt werden, wenn der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat.
Wobei es keine Lösung ist, bei Temperaturen unter 0°C den Motor im Stand laufen zu lassen, während die Autoscheiben mit einem Kratzer enteist werden. Abgesehen vom unnötigen Schadstoffausstoß braucht der Motor sehr lange, um im Leerlauf auf Betriebstemperatur zu kommen.
Die bessere Alternative zu einer fest verbauten und recht kostenintensiven Standheizung wäre ein mobiler Auto-Heizlüfter, den wir Ihnen gerne etwas genauer vorstellen wollen.
Was ist ein Auto-Heizlüfter?
Auto-Heizlüfter gehören in den Bereich der Klimatechnik und werden vorzugsweise als elektrische, mobile Heizungen in Fahrzeugen eingesetzt. Ihre Aufgabe ist eine kurzfristige Erwärmung, wobei sie vor allem als gezielte Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen gedacht sind. Die zusätzliche, räumlich begrenzte Wärme ersetzt keine klassische Heizung.
Wofür wird ein Auto-Heizlüfter eingesetzt?
1. Zusätzliche Raumwärme: Heizlüfter bieten zusätzliche Wärme im Fahrzeug und können im Fußraum platziert werden, um für warme Beine zu sorgen.
2. Enteisen: Alternativ werden die Lüfter auf die Windschutzscheibe ausgerichtet, damit die Scheibe schneller von Eis befreit wird.
3. Trocknen: Eine durch Luftfeuchtigkeit von innen beschlagene Windschutzscheibe wird schneller wieder klar.
Der Einsatz abseits von Fahrzeugen ist meist problematisch, da bei den meisten Kfz-Heizlüftern die Spannungsversorgung über einen Zigarettenanzünder-Stecker mit 12/24 V/DC erfolgt und somit ein direkter Anschluss an die Netzsteckdose mit 230 V Wechselspannungsnetz nicht möglich ist.
Abgrenzung der Auto-Heizsysteme
Heizsystem | Wichtigste Eigenschhaften |
---|---|
Klassische Heizvorrichtung | Sie nutzt die Energie des Verbrennungsmotors, der im Betrieb Wärme als Nebenprodukt erzeugt. Diese wird in den Innenraum des Fahrzeugs geleitet. |
Standheizung | Sie arbeitet unabhängig vom Motor elektrisch oder mit Kraftstoff und dient als fest installierter Zuheizer für den gesamten Innenraum. |
Heizlüfter | Er ist eine mobile Ergänzung, allerdings mit weniger Leistung als eine Standheizung. |
Wie funktioniert ein Auto-Heizlüfter?
Um als Heizgerät dienen zu können, besteht das Gerät im Wesentlichen aus zwei Grundbausteinen: Ventilator und Heizelement. Der Ventilator im Inneren saugt die Umgebungsluft an und bringt sie so in direkten Kontakt mit dem Heizelement. Das Heizelement kann entweder aus einem Metalldraht oder aus Keramik bestehen. Im Anschluss wird der nun erwärmte Luftstrom über Schlitze im Lüfter in den Raum abgegeben, weshalb alternativ auch der Name (Auto-)Heizgebläse genutzt wird.
Aufgrund des physikalischen Prinzips der Konvektion steigt die wärmere Luft nach oben, während die kühlere Luft absinkt. Wird der Heizlüfter vorzugsweise im unteren Raumbereich betrieben, kann durch diese Positionierung eine automatische Zirkulation der Luft erzeugt werden und das Auto erwärmt sich.
Wie wird ein Auto-Heizlüfter mit Strom versorgt?
Als tragbare Heizungslösung ist der Lüfter in der Regel mit einem Stromkabel ausgestattet und wird über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgt. Genutzt werden für den PKW-Bereich Lüfter mit 12V und im LKW-Bereich sind 24V üblich.
Worauf sollte man beim Kauf eines Auto-Heizlüfters achten?
Das wichtigste ist, dass der Heizlüfter vom Hersteller für den Betrieb in einem Fahrzeug ausgelegt ist und einen speziell angepassten Überhitzungsschutz aufweist. Heizlüfter für den Hausgebrauch sind definitiv für ein Fahrzeug ungeeignet, da sie durch den begrenzten Innenraum leicht überhitzen können, was zu Brandschäden führen kann.
Leistung
Hier unterscheiden sich Heizlüfter stark voneinander. Einfache Geräte beginnen bei einer Leistung von ca. 100 Watt. Leistungsfähigere Modelle besitzen zwar einen höheren Energieverbrauch, liefern aber auch effektiver die gewünschte Temperatur.
Montageart
Es gibt Modelle mit unterschiedlichen Halterungen. Häufig sind Heizlüfter mit Saugnäpfen zur Montage an der Windschutzscheibe oder dem Armaturenbrett ausgestattet. Verbreitet sind auch Gehäuse mit einem Standfuß oder einer Montageplatte.
Funktionsumfang
Bei vielen Heizlüftern ist die Funktion Lüften und Heizen getrennt schaltbar. In der Praxis bedeutet das, dass der Heizlüfter nicht nur zum Heizen genutzt werden kann. Wenn der Lüfter separat eingeschaltet wird, kann er zur Unterstützung der Lüftung dienen.
Mittlerweile zählen Klimaanlagen auch in einfachen Fahrzeugen zur Standardausstattung. Und das ist auch gut so. Denn sobald die Sonne auf ein Auto scheint, heizt sich der Innenraum mehr oder weniger stark auf. Für eine effiziente Reduzierung der Innenraumtemperatur ist deshalb nicht nur im Hochsommer eine beachtliche Kühlleistung erforderlich. Aus diesem Grund arbeiten die in den Fahrzeugen ab Werk eingebauten Anlagen nach dem Kompressor-Prinzip. Eine Mini-Klimaanlage, die mit Wasser befüllt wird und mit Hilfe der Verdunstungskälte arbeitet, hat leider viel zu wenig Leistung, um hier effektiv Abhilfe zu schaffen.
Wie funktioniert eine Klimaanlage im Auto?
Eine Klimaanlage funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie Kühlschränke oder Gefriertruhen, die mit Kältemittel (beispielsweise Typ R134A) befüllt sind. Ein Kompressor (1), der vom Verbrennungsmotor mit angetrieben wird, verdichtet das gasförmige Kältemittel (2).
Das durch die Komprimierung erhitzte Kältemittel wird weiter zum Kondensator (3) geleitet, wo es abkühlt und somit flüssig wird. Der Kondensator ist meist in die Frontpartie des Fahrzeugs eingebaut, damit er vom Fahrtwind (4) oder mit einem zusätzlichen Elektrolüfter optimal gekühlt werden kann.
Über einen Druckregler (5) wird das abgekühlte, aber unter Druck stehende Kältemittel an den Verdampfer (6) des Fahrzeugs geleitet. Der Verdampfer ist meist vorne unter dem Armaturenbrett in das Lüftungssystem integriert.
Im Verdampfer geht das Kältemittel durch den geringer werdenden Druck vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über und kühlt bei der Expansion bzw. Ausdehnung stark ab.
Über einen Ventilator (7) wird Luft durch den Verdampfer geblasen, die dann als Kühlluft (8) durch die Lüftungsschlitze in den Innenraum des Fahrzeugs weitergeleitet wird.
Das jetzt gasförmige Kältemittel verlässt den Verdampfer und wird wieder zum Kompressor geleitet, wo der Kreislauf (siehe graue Pfeile) von vorne beginnt.
Wie bediene ich die Klimaanlage richtig?
Damit die Klimaanlage im Auto so funktioniert, wie es vom Hersteller gedacht ist, sollten Sie zusätzlich zu den Herstellerangaben noch einige praxisorientierte Hinweise beachten:
Richtige Temperatureinstellung
Um eine Erkältung zu vermeiden, sollten Sie die Temperatur an der Klimaanlage nicht zu niedrig einstellen. Zudem ist es unbedingt zu vermeiden, sich vom kalten Luftstrom direkt anblasen zu lassen.
Um bei Bedarf die Kühlleistung kurzfristig zu erhöhen, ist es ratsam, den Lüftungskreislauf von Frischluftzufuhr auf Umluftbetrieb zu schalten.
Lüften vor der Fahrt
Wenn das Fahrzeug im Hochsommer längere Zeit der Sonne ausgesetzt war, ist es sinnvoll, den Innenraum vor Fahrtantritt gut zu lüften. Die heiße Luft kann so leicht über offene Türen und Fenster entweichen und muss nicht mit Hilfe der Klimaanlage aufwändig heruntergekühlt werden. Dadurch wird bei der anschließenden Fahrt die Wohlfühltemperatur schneller erreicht.
Rechtzeitig abschalten
Im Idealfall sollte die Klimaanlage (nicht der Lüfter) noch vor Fahrtende abgeschaltet werden. Der weiterlaufende Lüfter trocknet dann den Verdampfer im Innenraum. Durch die fehlende Restfeuchte ist der Verdampfer wesentlich besser vor Bakterien- oder Pilzbefall geschützt. Zudem bildet sich unter dem abgestellten Fahrzeug kein unschöner Wasserfleck.
Lufteinlässe prüfen
Besonders im Herbst besteht die Gefahr, dass abgefallene und von der Straße aufgewirbelte Blätter unter die Motorhaube gelangen und dort die Lufteinlässe verlegen. Meist befinden sich die Lufteinlässe und auch das Laub in einer Rinne unterhalb der Windschutzscheibe. Nach dem Öffnen der Motorhaube lässt es sich leicht von Hand entfernen.
Regelmäßiger Klimaservice
Im Rahmen der regulären Servicearbeiten sollte auch immer eine Wartung der Klimaanlage durchgeführt werden. Spätestens, wenn die Kühlleistung nachlässt, muss die Anlage geprüft werden. Wenn die Anklage im Klimabetrieb einen unangenehmen Geruch abgibt, müssen der Verdampfer desinfiziert und die Kondenswasser-Ablaufleitung gereinigt werden.
Unser Praxistipp: Klimaanlage im Winter
Im Gegensatz zur allgemeinen Meinung macht es durchaus Sinn, die Klimaanlage auch im Winter oder in der Übergangszeit zu betreiben. Auch wenn in diesen Jahreszeiten der Bedarf an Kühlluft nicht so stark ausgeprägt ist wie im Sommer. Aber eine Klimaanlage kühlt nicht nur. Sie entfeuchtet auch die Luft, wodurch ein Beschlagen der Scheiben deutlich reduziert wird. Zudem wird durch das Öl im Kältemittel auch in der kühleren Jahreszeit eine ausreichende Schmierung des Systems erzielt. Allerdings sollte in diesem Fall die Klimaanlage mindestens 10 Minuten eingeschaltet bleiben.
Auch wenn die Autoheizung und die Kühlung im Fahrzeug einwandfrei funktionieren, heißt das noch lange nicht, dass während der Fahrt ein Wohlfühlklima im Innenraum des Fahrzeuges herrscht. Auch die Luftqualität sollte passen. Denn nicht immer führen die Fahrten durch schattige Wälder und grüne Wiesen. Leider kann es auch passieren, dass man im Tunnel hinter einem LKW im Stau steht. Schneller, als man die Lüftung umschalten kann, wird dann der Innenraum mit Rußpartikeln, Staub und Schwebeteilchen geflutet. Gut, wenn sich dann ein Luftreiniger bzw. Ionisator mit im Fahrzeug befindet. Aber auch wenn ein Malheur im Innenraum passiert ist, und Kaffee, Milch oder andere Getränke im Fahrzeug verschüttet wurden, können Luftreiniger helfen, die mit der Zeit entstehenden unangenehmen Gerüche zu reduzieren.
Wie der Name schon sagt, arbeitet ein Ionisator mit Ionen, die er an die Luft abgibt. Doch was sind Ionen? In der Regel sind Atome oder auch Moleküle elektrisch neutral. Das bedeutet, die Anzahl der negativ geladenen Elektronen in den äußeren Schalen entspricht der Anzahl der positiv geladenen Protonen im Atomkern (siehe Skizze A).
Durch äußere Einflüsse wie Strahlung oder Hochspannung können negativ geladene Elektronen herausgelöst oder zusätzlich aufgenommen werden. Dadurch ist das Gleichgewicht zwischen Elektronen und Protonen nicht mehr vorhanden.
Wird ein Elektron aufgenommen, sprechen Fachleute von negativen Ionen oder Anionen (siehe Skizze B).
Wird ein Elektron abgegeben, bezeichnen Fachleute die nun positiv geladenen Ionen auch als Kationen (siehe Skizze C).
Diese Ionenbildung findet auch in der freien Natur, beispielsweise bei einem Gewitter statt. Nach dem Gewitter empfindet man die Luft besonders sauber, da die Ionen selbst feinste Schwebeteilchen zu sogenannten Clustern gebunden haben, die dann durch den Regen aus der Luft gewaschen wurden. Nach diesem Effekt arbeiten auch Luftreiniger mit Ionisatoren.
Wie funktioniert ein Ionisator?
Bei einem Ionisator werden mit Hilfe von Hochspannung Ionen erzeugt und an die Luft im Innenraum abgegeben. Ein Großteil der Schwebeteilchen in der Luft ist im Regelfall elektrisch geladen. Darum setzt sich Staub auch gerne auf geladenen Oberflächen wie beispielsweise Monitor-Bildschirmen ab, wenn sie die umgekehrte Polarität aufweisen.
Durch die Anziehungskraft bei unterschiedlichen Polaritäten heften sich die „leichteren“ Ionen an die „schwereren“ Staubteilchen und sorgen sorgen dafür, dass sich mehrere Staubteilchen zu größeren Einheiten (Clustern) verbinden. Diese Cluster sind nun so schwer, dass sie zu Boden sinken oder teilweise auch im Luftfilter des Fahrzeugs hängen bleiben.
Zudem hat eine hohe Ionendichte einen positiven Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden. Darum fühlen sich Menschen an Wasserfällen, im Wald, im Gebirge oder am Meer wesentlich besser und gesünder als in einem Großstadtbüro.
Übrigens: Auch im Inneren des Ionisators lagern sich aufgrund der Hochspannung Schwebeteilchen ab. Darum sollten die Geräte in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Manche Hersteller setzen bei Ionisatoren für den Wohnbereich oder für Büros sogar noch zusätzliche Luftfilter ein, um den Reinigungseffekt der Luft zu steigern. Mit den geeigneten Systemen lassen sich dann auch ein Großteil der Bakterien und Viren aus der Luft filtern.
Kann ich einen Auto-Heizlüfter im Zigarettenanzünder stecken lassen, ohne dass sich meine Auto-Batterie entlädt?
Das ist nicht zu empfehlen. Der Zigarettenanzünder wird bei manchen Fahrzeugen auch dann mit Standby-Strom versorgt, wenn das Auto nicht benutzt wird. Daher droht ein Entladen der Auto-Batterie, wenn der Heizlüfter dauerhaft am Zigarettenanzünder verbleibt.
Was passiert, wenn Kältemittel aus der Klimaanlage austritt?
Der direkte Austritt von Kältemittel wird von den Personen, die das Fahrzeug nutzen, meist nicht bemerkt. Erst wenn durch das weniger werdende Kältemittel die Kühlleistung drastisch nachlässt, wird der Fehler ersichtlich. In diesem Fall sollte unbedingt eine Fachwerkstatt aufgesucht werden. Denn durch das fehlende Kältemittel ist auch die Schmierung des Kompressors nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet. Das kann im schlimmsten Fall zu Schäden an der Wellendichtung und den Kugellagern führen.
Was tun, wenn die Klimaanlage stinkt?
Wenn eine Klimaanlage einen unangenehmen Geruch im Fahrzeuginnenraum verbreitet, haben sich Bakterien oder Pilze außen am Verdampfer angesiedelt. In diesem Fall ist eine geeignete Werkstatt aufzusuchen, die eine Reinigung und Desinfektion des Systems durchführt.
Was ist der Unterschied von einem Auto-Heizlüfter zu einer 12-V-Standheizung?
Ein Auto-Heizlüfter entnimmt die Energie für den Betrieb aus der Fahrzeugbatterie bzw. Starterbatterie. Durch den recht hohen Strombedarf sollte der Lüfter bei stehendem Verbrennungsmotor nicht zu lange betrieben werden, da sonst die Starterbatterie leer wird. Eine Standheizung wird mit dem Treibstoff aus dem Fahrzeugtank betrieben. Da der Strombedarf deutlich geringer ist, kann sie auch bei stehendem Motor längere Zeit betrieben werden.
Warum geht Kältemittel verloren?
Wenn mit der Zeit immer mehr Kältemittel aus dem System entweicht, muss nicht zwangsläufig ein Defekt vorliegen. Denn durchschnittlich geht bis zu 10% der Füllmenge durch poröse Leitungen und Leckagen an Dichtungen und Verbindungsstellen verloren. Wobei der Löwenanteil der Verluste auf die Verdichterwelle im Kompressor entfällt. Sollte in kurzer Zeit mehr Kältemittel verloren gehen, so liegt ein technischer Defekt vor. Dazu zählen Haarrisse in den Leitungen, defekte Dichtungen oder ein Steinschlag am Kondensator. In diesem Fall muss vor der Neubefüllung das System auf Dichtheit geprüft werden. Dafür gibt es spezielle Flüssigkeiten, die unter UV-Licht leuchten.
Kann man eine Klimaanlage selber befüllen?
Nein, denn die Hersteller geben bei Klimaanlagen konkrete Füllmengen vor, die unbedingt einzuhalten sind. Deshalb muss auch vor einer Neubefüllung das restliche Kältemittel abgesaugt werden. Da manche Kältemittel sehr umweltbelastend und gesundheitsgefährdend sind, müssen sämtliche Wartungsarbeiten und Reparaturen an Klimaanlagen professionell und von geschulten Fachkräften durchgeführt werden. Sowohl für die Absaugung, als auch die anschließende Druckprüfung sind teure Geräte und Spezialwerkzeuge erforderlich, die in der Regel nur in Fachwerkstätten vorhanden sind.