Elektromobilität - Klimafreundliche Lösung für die Mobilität der Zukunft
Aktualisiert: 14.06.2024 | Lesedauer: 6 Minuten
Elektromobilität hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Das liegt nicht nur an steigenden Spritpreisen. Viele Menschen sorgen sich um die Umwelt und suchen nach einer nachhaltigen Art der Fortbewegung. Der Trend zu Elektrofahrzeugen ist auch im Jahr 2024 weiterhin präsent und revolutioniert unser Verständnis von Mobilität.
Aber nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen rüsten ihre Flotten mit E-Autos aus. Denn zum einen bieten Elektro-Fahrzeuge deutliche Steuervorteile und zum anderen sind clevere Fuhrparkleiter auch von den im Vergleich niedrigen Wartungskosten der Fahrzeuge überzeugt. Gerne verraten wir Ihnen noch weitere interessante Infos rund um das Thema Elektromobilität.
Staatlichen Zuschuss sichern/Steuern sparen
Zuschüsse zum Kauf oder Leasing von Elektroautos sowie der Anschaffung von Ladestationen (Wallboxen) gibt es sowohl von staatlicher als auch regionaler Seite. Zudem wird die private Nutzung eines Elektro-Dienstwagens steuerlich begünstigt.
Von Elektromobilität oder E-Mobility wird immer dann gesprochen, wenn für die Fortbewegung elektrische Antriebe genutzt werden.
Dabei spielen die Größe und die Art des Fahrzeugs keine nennenswerte Rolle. Deshalb spannt sich der Bogen der Elektromobilität vom kleinen E-Roller für die Stadt bis hin zu elektrisch angetriebenen Pkws, LKWs und Bussen.
Aber auch elektrisch angetriebene Züge oder Straßenbahnen zählen mit, wenn von E-Mobility die Rede ist. Im Wesentlichen geht es bei der Elektromobilität darum, anstelle von fossilen Brennstoffen die elektrische Energie aus Akkus oder Brennstoffzellen zu nutzen.
Die dazu genutzten Elektro-Fahrzeuge lassen sich in drei Kategorien einteilen:
Batterieelektrische Fahrzeuge
Diese Fahrzeuge sind mit einem Akku und mit mindestens einem Elektromotor ausgestattet. Während der Fahrt wird der Elektromotor aus dem Akku mit elektrischer Energie versorgt. Ist der Akku leer, muss er an einer Steckdose oder an einer Ladestation wieder aufgeladen werden.
Hybridfahrzeuge
Bei Hybridfahrzeugen werden ein konventioneller Verbrennungsmotor und ein moderner Elektromotor kombiniert. Je nach Auslegung arbeiten die Motoren während der Fahrt getrennt oder gleichzeitig bzw. kann der Verbrennungsmotor mit Hilfe eines Generators den Fahrakku laden.
Brennstoffzellenfahrzeuge
Fahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie haben einen Elektromotor, der seinen Strom aus einer im Fahrzeug verbauten Brennstoffzelle bezieht. Die Brennstoffzelle benötigt für die Stromerzeugung Wasserstoff, der in einem speziellen Fahrzeugtank mitgeführt werden muss.
Im Bereich der Mobilität stoßen die aktuellen Konzepte unweigerlich an ihre Grenzen. Denn bereits heute sind weit mehr als 1,3 Milliarden Kraftfahrzeuge weltweit unterwegs. Davon werden rund eine Milliarde Fahrzeuge als PKW genutzt. Laut Bundesministerium für Naturschutz, Umwelt, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sollen bis im Jahr 2035 rund zwei Milliarden Kraftfahrzeuge weltweit im Einsatz sein.
Die dabei entstehenden Emissionen stellen nicht nur in den Städten weltweit ein großes Problem dar. Durch den Straßenverkehr entsteht der Großteil der transportbedingten Luftschadstoffbelastungen, die nicht unerheblich zur Klimaerwärmung beitragen.
Verschärft wird das Problem durch die immer knapper werdenden fossilen Brennstoffe und die damit einhergehende Abhängigkeit von Importen. Weil jedoch viele Menschen auf das Auto angewiesen sind, muss nach brauchbaren Alternativen gesucht werden.
Elektrisch betriebene Fahrzeuge stellen mittlerweile eine klimaneutrale und umweltfreundliche Alternative zu den Verbrennungsmotoren dar. Besonders dann, wenn der Strom aus regenerativen Quellen wie Wasser, Wind oder Solar gewonnen wird.
Um die Elektromobilität in Deutschland voranzutreiben, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zusammen mit dem Bundesministerium für Naturschutz, Umwelt, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) das Elektromobilitätsgesetz (EmoG) auf den Weg gebracht.
Das am 12. Juni 2015 in Kraft getretene Gesetz ermöglicht Kommunen, elektrisch angetriebenen Fahrzeugen besondere Privilegien einzuräumen. Dazu zählen beispielsweise die Ausnahme von Zufahrtsbeschränkungen, die Verringerung oder der Erlass von Parkgebühren oder auch die Zuweisung von gesonderten Parkplätzen an Ladestationen.
Die Entscheidungen über die jeweiligen Bevorrechtigungen treffen die Behörden vor Ort. Für eine leichtere Identifizierung werden Elektrofahrzeuge mit einem besonderen Nummernschild, dem E-Kennzeichen, ausgestattet. Der vom BMVI und BMUV alle drei Jahre zu erstellende Fortschrittsbericht hat bereits 2018 ganz klar gezeigt, dass die Umsetzung des Elektromobilitätsgesetzes eine positive Auswirkung auf die Elektromobilität hat.
Trotz der vielen Fördermaßnahmen hat das E-Auto in Deutschland immer noch einen vergleichsweise schweren Stand. Obwohl die Zahl der Neuzulassungen stetig wächst, können sich viele Menschen nach wie vor nicht wirklich vorstellen, sich von ihrem geliebten Verbrenner zu verabschieden. Dabei haben Elektrofahrzeuge zahlreiche Vorteile:
Ressourcen schonen
Auch wenn sich Experten über den Zeitpunkt uneinig sind – die fossilen Brennstoffvorräte sind endlich und in naher Zukunft definitiv erschöpft. Zwar ist der Verbrauch in den Industrienationen rückläufig, dafür entwickeln die Schwellenländer einen immer größeren Bedarf an Erdöl, wodurch der weltweite Verbrauch stetig steigt.
Elektrofahrzeuge dagegen fahren mit Strom und können durch erneuerbare Energien wie Solar- oder Windenergie betrieben werden, was dazu beiträgt, die Abhängigkeit von begrenzten fossilen Brennstoffen wie Erdöl zu verringern. Wer vielleicht sogar zu Hause eine eigene Ladestation installiert hat, trägt damit nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern spart – sofern der Strom über eine eigene Solaranlage kommt – auch noch Geld.
Keine Klimabelastung durch CO2
Bei der Verbrennung von Öl oder Ölprodukten entsteht neben anderen Schadstoffen das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2), das als der Hauptverursacher für den dramatischen Klimawandel gilt. Hinzu kommen noch die massiven Umweltprobleme, die durch die Förderung, den Transport und die Verarbeitung von Rohöl entstehen.
Elektroautos stoßen dagegen keine schädlichen Abgase wie Kohlendioxid, Stickoxide (NOx) und Feinstaub aus und tragen somit zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Verbesserung der Luftqualität bei. Insbesondere, wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben werden, sind E-Autos eine umweltfreundliche Alternative zu den herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.
Technologischer Fortschritt
Die technische Entwicklung der Elektromotoren und der dazugehörigen Steuerungen hat in den letzten Jahren gigantische Entwicklungsschritte gemacht. In Verbindung mit Lithium-Ionen-Akkus sind Elektrofahrzeuge enorm leistungsstark und haben praxisgerechte Reichweiten.
Unabhängig davon wird kontinuierlich an neuen innovativen Antriebs- und Akkutechnologien geforscht, um neben einer höheren Effizienz auch einen geringeren CO2-Fußabdruck zu haben. Überhaupt fördert Elektromobilität den technologischen Fortschritt in der gesamten Automobilindustrie, da die Entwicklung von leistungsfähigen Motoren, Batterien und Ladesystemen Innovationen vorantreibt. Zudem ermöglichen Elektrofahrzeuge fortschrittliche Konnektivitätsfunktionen, einschließlich drahtloser Updates und Integration mit intelligenten Netzwerken. Dieser technologische Fortschritt kann zur Verbesserung der Fahrzeugleistung, Sicherheit und Benutzererfahrung beitragen.
Wirtschaftliche Vorteile
Auch wirtschaftlich bringt die Zunahme der Elektromobilität zahlreiche Vorteile mit sich. So kann die Allgemeinheit vom Aufbau einer Elektrofahrzeugindustrie profitieren, da neue Arbeitsplätze in Bereichen wie Batterieproduktion, Elektronik und Ladetechnologie geschaffen werden müssen.
Außerdem wird durch die Förderung der Elektromobilität die lokale Wirtschaft gestärkt und die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen verringert. Aber auch Privatpersonen ziehen Vorteile daraus: Da die Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in der Regel geringer ausfallen, sind Elektrofahrzeuge, auf lange Frist gesehen, deutlich kosteneffizienter. Außerdem sind sie in der Regel wartungsärmer und zuverlässiger als herkömmliche Autos, da sie weniger bewegliche Teile haben.. Zudem können sie als Stromspeicher dienen, um überschüssige Energie zu speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen.
Bei einem Auto mit Verbrennungsmotor wird in den technischen Unterlagen genau angegeben, welche Emissionswerte das Fahrzeug hat. Im Bereich der E-Mobilität hingegen gibt es eine Vielzahl von Berichten und Reportagen, bei denen unterschiedlichen Aussagen für Verwirrung sorgen.
Fakt ist, dass ein Elektroauto im Fahrzeugbetrieb keine Treibhausgase abgibt. Allerdings benötigen Elektrofahrzeuge zum Laden Strom, der zum Teil über konventionelle Kraftwerke erzeugt wird. Demzufolge sind bei der elektrischen Mobilität die Emissionen vorverlagert. Aber nur dann, wenn der Strom nicht aus regenerativen Quellen stammt.
Zum Glück jedoch steigt der Anteil an erneuerbaren Energien kontinuierlich an. Laut offiziellem Statement der Bundesregierung Deutschland lag der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im Jahr 2023 zum ersten Mal bei über 50 %.
Demzufolge sind Elektrofahrzeuge nur so sauber wie der Strom, mit dem sie betrieben werden.
Unabhängig davon weisen Kritiker der Elektromobilität unermüdlich auf die Schadstoffemissionen bei der Herstellung eines Elektrofahrzeugs hin. Bedingt durch den Akku sind diese wesentlich höher als bei Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor. Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber während der Nutzungsphase sind die Emissionen eines Elektrofahrzeuges deutlich geringer. Über den gesamten Lebenszyklus ergibt sich so eine geringere Kohlenstoffdioxid-Emission.
Elektroautos sind kein Allheilmittel, wenn es um die zukünftige Mobilität geht. Denn E-Autos tragen nicht unbedingt dazu bei, das Verkehrsaufkommen auf den Straßen drastisch zu reduzieren. Zudem helfen Elektroautos auch nicht mit, das Parkplatzproblem in Städten zu lösen. Gegner der Elektromobilität verweisen zudem noch gerne auf die zu geringe Reichweite pro Akkuladung, auf einen mangelhaften Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur und auf die stellenweise recht langen Ladezeiten.
Wenn man sich aber den weltweiten Absatz von E-Autos ansieht, ist der Trend weg vom Verbrennungsmotor und hin zum Elektroantrieb ungebrochen. Prognosen gehen davon aus, dass bis 2030 rund 10 Millionen Elektroautos in Deutschland eingesetzt werden.
Um das von der Bundesregierung Deutschland selbstgesteckte Ziel von rund 15 Millionen Elektroautos zu erreichen, konnte bis zum 17. Dezember 2023 ein Antrag auf Bezuschussung gestellt werden. Bei dem sogenannten Umweltbonus wurde der Kauf oder das Leasing eines Elektroautos mit bis zu 4.500.- € bezuschusst.
Auch wenn in Deutschland durch den Wegfall der Kaufprämie (Umweltbonus) die Nachfrage an E-Autos Anfang 2024 nicht mehr ganz so hoch war, wird das an der Tendenz zur Elektromobilität nichts ändern.
Denn das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit rückt immer stärker in den Fokus der Verbraucher. Der parallel dazu stattfindende Ausbau bei den erneuerbaren Energien und der öffentlichen Ladeinfrastruktur treibt die Entwicklung zusätzlich an. Um in Europa langfristig unabhängig vom Import fossiler Brennstoffe zu sein, führt kein Weg an der Elektromobilität vorbei.