Ratgeber
Der Gesetzgeber misst dem Datenschutz eine hohe Bedeutung zu. Doch gerade bei Arbeiten im Außendienst, unterwegs oder in großen Büroräumen, kann es schwierig sein, sensible Daten vor unerwünschten Blicken zu schützen. Eine Lösung kann in solchen Fällen eine Blickschutzfolie darstellen.
In unserem Ratgeber erklären wir, wie Blickschutzfilter funktionieren und welche Vorteile sie bieten.
Hersteller von Laptops und anderen mobilen Geräten geben sich viel Mühe, dass die verbauten Displays möglichst weite Blickwinkel aufweisen. So sind die dargestellten Inhalte selbst dann problemlos ablesbar, wenn Sie seitlich versetzt zum Monitor sitzen. Befinden sich mehrere Personen vor dem Gerät, können alle ein scharfes Bild sehen. Doch es gibt Situationen, in denen eine große Blickwinkelstabilität Nachteile mit sich bringt.
Vielleicht haben Sie es schon einmal erlebt: Sie sitzen im Flugzeug oder im Zug, arbeiten an Ihrem Firmen-Notebook und Ihr Sitznachbar schaut immer mal wieder neugierig auf Ihr Display. Das kann nicht nur die Konzentration stören, sondern unter Umständen auch gegen den Datenschutz verstoßen, falls Sie beispielsweise gerade mit vertraulichen Kundendaten arbeiten. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass betriebsfremde Personen auf diese Weise an sensible Unternehmensdaten gelangen. Um diese Problematik zu umgehen, bieten sich sogenannte Blickschutzfolien an.
Solche Folien sind sowohl für großformatige LC-Displays in Büros als auch für mobile Geräte wie Notebooks, Smartphones und Tablets erhältlich. Einmal angebracht werden die Blickwinkel stark eingeschränkt. Ein deutliches Bild erhält der Benutzer nur dann, wenn er direkt von vorne auf das Display schaut. Sieht man seitlich auf den Bildschirm, ist bloß ein schwarzes Bild zu erkennen. Die dargestellten Inhalte sind somit ausschließlich für den Bearbeiter sichtbar.
Damit die Abdunkelung bei einem Notebook-Bildschirm funktioniert, weisen Blickschutzfolien einen besonderen Aufbau auf. Grundsätzlich basieren Blickschutzfolien auf Mikrolamellen-Technologie.
Dabei handelt es sich um feine Kunststofflamellen, die in einem Abstand von wenigen Mikrometern angeordnet sind und sich zwischen zwei transparenten Folien befinden.
Je nach Hersteller wird eine Abschattung des Bildschirms zwischen 25 bis 30 Grad erreicht. Viele Blickschutzfolien können schnell wieder entfernt werden und lassen sich bei Bedarf erneut anbringen.
Ein am Monitor angebrachter Blickschutzfilter mit Mikrolamellen-Technologie weist verschiedene Vor- und Nachteile auf: Der offensichtlichste Vorteil besteht in der Wahrung Ihrer Privatsphäre und dem Schutz sensibler Daten vor unerwünschten Blicken.
Darüber hinaus kann die Folie den Monitor vor Kratzern und Fingerabdrücken schützen. Da Blickschutzfolien in der Regel über eine matte Oberfläche verfügen, werden störende Reflexionen und der Anteil an blauem Licht verringert.
Je nach Blickschutzfilter ist es allerdings möglich, dass das Bild des Monitors etwas körniger erscheint. Zudem wird die Helligkeit des Displays durch den Filter zum Teil deutlich verringert.
Bei mobilen Geräten sind Schutzfolien beliebt, die das Display vor Beschädigungen schützen. Diese erhalten Sie meist als flexible PU-Folien.
Für Smartphones und Tablets sind auch Schutzfolien aus Echtglas erhältlich, die gerade bei Touchscreens aufgrund der besseren Gleiteigenschaften einen höheren Komfort bieten und widerstandsfähiger als PU-Folien sind.
Viele Bildschirme haben eine spiegelnde Oberfläche, was bei ungünstigen Lichtverhältnissen schnell zu störenden Reflexionen führen kann.
Mit einer Antireflexfolie können Sie der Problematik wirkungsvoll begegnen.
Eher ein Gimmick ist eine Spiegelfolie, die beim Einschalten des Displays durchsichtig wird. Außerdem gibt es spezielle Filterfolien, die den Anteil an blauem Licht herabsetzen.
Wenn Sie einen Blickschutz für Ihr Notebook-Display oder Ihren PC-Monitor erwerben möchten, ist neben der Bildschirmdiagonale das richtige Format (beispielsweise 16:9) wichtig für ein optimales Ergebnis.
Bringen Sie vor dem Kauf in Erfahrung, ab welchem Blickwinkel der Blickschutzfilter Sicherheit gewährleistet. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass bei vielen Filtern lediglich einen Schutz bei horizontalen, nicht aber vertikalen Blickwinkeln gegeben ist. Gute Blickschutzfilter bieten bereits ab einem Winkel von 25 oder 30 Grad einen seitlichen Schutzeffekt.
Darüber hinaus ist zu bedenken: Ein Filter reduziert die Helligkeit des Bildschirms zum Teil deutlich. Das kann zu einem Problem werden, wenn zum Beispiel das Notebook-Display generell keine hohe maximale Helligkeit aufweist.
Unser Praxistipp: Eignung für Touchscreen berücksichtigen
Beachten Sie beim Kauf eines Blickschutzfilters für ein iPhone, iPad und jedes andere Gerät mit Touchscreen, dass nicht jede Folie für diese Form der Eingabe geeignet ist. Um eine unliebsame Überraschung zu vermeiden, sollten Sie sich vor der Anschaffung vergewissern, dass die Folie mit Touchscreens kompatibel ist.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Blickschutzfiltern
Gibt es eine Alternative zu Blickschutzfolien?
Es gibt einige wenige Monitore und Notebooks, die bereits über einen eingebauten Blickschutz verfügen. Dabei handelt es sich entweder um eine bereits ab Werk aufgebrachte Folie oder um ein elektronisches System, das es ermöglicht, den Sichtschutz auf Knopfdruck zu aktivieren.
Bei einer Schutzfolie ist von einem Härtegrad von 9H die Rede, was bedeutet das?
Die Härte von Schutzfolien für mobile Geräte wird nach der Mohs-Härteskala angegeben. Eine Angabe von 9H bedeutet, dass das Material so hart ist, dass es nur mithilfe eines Diamanten zerkratzt werden kann. Keine Schutzfolie, die nicht aus Saphirglas besteht, erreicht in der Praxis einen Wert von 9H auf der Mohs-Skala. Die große Diskrepanz zwischen Herstellerangabe und Realität entsteht dadurch, dass irreführenderweise mit der Bleistifthärte verglichen wird.
Bietet ein flüssiger Displayschutz einen ausreichenden Schutz vor Kratzern?
Hier gehen die Meinungen auseinander. Es gibt im Internet Tests, die dem flüssigen Displayschutz eine zeitlich befristete, aber ausreichende Schutzwirkung attestieren. Andere Tests sprechen dagegen von einem bestenfalls geringen Schutz. So oder so muss das Mittel etwa alle 12 Monate erneuert werden, da während der alltäglichen Nutzung ein Abrieb erfolgt. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie besser zu einer konventionellen Folie greifen.