Ratgeber
Die Wahl des richtigen Monitors ist für Privatpersonen und in Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Ob für Büroanwendungen, Grafikdesign oder Gaming – jeder Einsatzzweck stellt spezifische Anforderungen an das Display. Von Asus bis LG gibt es viele Hersteller, doch was macht einen guten Monitor aus? Welche Anschlüsse sind heutzutage üblich und welche Rolle spielt die Reaktionszeit bei der Auswahl eines Monitors, besonders für Gamer?
In diesem Ratgeber erhalten Sie einen umfassenden Überblick zu den verschiedenen Arten von Monitoren. Sie erfahren, welche Kriterien beim Kauf besonders wichtig sind und treffen gut informiert Ihre Kaufentscheidung.
Es gibt unterschiedliche Ausführungen, die sich in ihrer Technologie unterscheiden. Zu den gängigsten Typen gehören LCD-, LED- und OLED-Monitore. Jede dieser Monitorarten hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die je nach Anwendungsbereich berücksichtigt werden sollten.
LCD-Monitore
Liquid Crystal Displays nutzen die am weitesten verbreitete Displaytechnologie.
Sie besitzen Flüssigkristalle, die durch eine Hintergrundbeleuchtung angesteuert werden, um Bilder darzustellen. Lange Zeit dienten Leuchtstoffröhren (geläufiges Kürzel CCFL für „cold cathode fluorescent lamp“) als Leuchtmittel.
Diese Monitore bieten eine ausreichende Leistung für alltägliche Computer-Aufgaben. Zugleich zeichnen sie sich durch Zuverlässigkeit und Langlebigkeit aus. Bei darüber hinaus vergleichsweise niedrigen Produktionskosten werden sie zu einer preisgünstigen Option.
LED-Monitore
Heutige LED-Bildschirme (LED für Light Emitted Diode) sind die Weiterentwicklung der klassischen LCD-Technologie. Hier übernehmen LEDs die notwendige Hintergrundbeleuchtung der Flüssigkristalle. LED-Monitore bieten im Vergleich zu LCDs mit Leuchtstoffröhren eine verbesserte Helligkeit und eine bessere Energieeffizienz.
Da die LED-Hintergrundbeleuchtung physisch wenig Platz benötigt, ermöglicht dies dünnere Bildschirme bei einer insgesamt besseren Bildqualität für heimische Anwendungen und im Büro.
Die Monitore sind ideal für Aufgaben, bei denen hohe Farbgenauigkeit und lebendige Bilder erforderlich sind, wie in der Bildbearbeitung, beim Streaming oder Gaming. Insgesamt bietet die LED-Technologie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sowohl bei der Anschaffung als auch beim Stromverbrauch.
OLED-Monitore
Eine Weiterentwicklung zu klassischen LED-Bildschirmen sind OLED-Modelle. Das Kürzel steht für „Organic Light Emitting Diode“. Die Technologie setzt in ihren Panels auf mehrere Schichten, die über Kohlenstoffmoleküle verbunden sind. Da jeder Pixel zur eigenen Lichtquelle wird, ist eine zusätzliche Hintergrundbeleuchtung nicht mehr notwendig. Dies sorgt bei der Bilddarstellung für Auflösungen bis 8K, intensive Farben und wirklich tiefes Schwarz.
Ein weiterer Vorteil von OLED-Monitoren ist die schnellere Reaktionszeit, die sie zur bevorzugten Wahl für Gamer macht. Sie sind allerdings auch deutlich teurer und ohne Hintergrundbeleuchtung insgesamt dunkler als LED-Modelle.
Zum Vergleich: Hochleistungsmonitore mit LED-Technologie kommen auf bis zu 8.000 Nits Helligkeit. OLED-Modelle enden bei circa 1.500 Nits. Eine gute Helligkeit für tägliche Aufgaben bei Indoor-Beleuchtung beginnt aber bereits bei 500 Nits.
Panel-Technologien
Zudem werden verschiedene Panel-Technologien unterschieden:
TN-Panels sind bewährt und günstig. Sie nutzen Flüssigkristalle in Stäbchenform, die unter Spannung senkrecht zur Bildebene wandern (Twisted Nematic).
IPS-Panels sind teurer, punkten aber mit hoher Bildwiederholrate. Sie lagern die Stäbchen parallel übereinander und bewegen sich auf einer Ebene (In Plane Switching).
VA-Panels nutzen vertikal angeordnete Flüssigkeitskristalle (Vertical Alignment), sind enorm winkeltreu und können tiefstes Schwarz darstellen. Allerdings ist ihre Bildwiederholfrequenz langsamer.
Die Farbkalibrierung ist ein entscheidender Faktor für alle, die in der Bildbearbeitung, im Grafikdesign oder in der Videoproduktion tätig sind. Monitore, die nicht korrekt kalibriert sind, können Farben ungenau darstellen, was zu fehlerhaften Ergebnissen führen kann.
Professionelle Monitore bieten häufig integrierte Kalibrierungsfunktionen oder unterstützen externe Kalibrierungsgeräte, um sicherzustellen, dass die Farben so angezeigt werden, wie sie tatsächlich sind. Für Unternehmen, die in kreativen Bereichen tätig sind, ist dies von zentraler Bedeutung.
Ein gut kalibrierter Monitor kann den Workflow erheblich verbessern und sicherstellen, dass die Endprodukte den hohen Standards der Branche entsprechen. Doch auch für Unternehmen, die keine Kreativabteilungen haben, ist eine regelmäßige Farbkalibrierung sinnvoll, um eine konsistente und akkurate Farbdarstellung über alle Displays hinweg zu gewährleisten.
Beim Kauf eines Bildschirms sollten mehrere Punkte berücksichtigt werden. Neben Bildschirmgröße und Auflösung spielen die Reaktionszeit, die Bildwiederholungsrate, die verfügbaren Anschlüsse sowie die Ergonomie und Einstellmöglichkeiten eine Rolle.
Bildschirmgröße und Auflösung
Kleine Geräte ab 8 Zoll sind sehr transportabel und können beispielsweise im Auto genutzt werden.
Größere Bildschirme ab 24 bieten viel Arbeitsfläche und können die Produktivität erhöhen, indem sie das Arbeiten in mehreren Fenstern erleichtern. Zu Marketing-Zwecken werden im öffentlichen Raum auch Displays mit 80 Zoll und mehr aufgehängt.
Eine hohe Auflösung sorgt passend zur Bildschirmgröße für scharfe Bilder mit vielen Details. Full HD (1920 x 1080) ist der Mindeststandard, während 4K-Monitore (3840 x 2160) zunehmend populärer werden, besonders in kreativen und technischen Berufen.
Reaktionszeit und Bildwiederholungsrate
Beide sind besonders für Anwendungen relevant, die schnelle Bildwechsel erfordern, wie zum Beispiel Gaming oder Videobearbeitung. Die Reaktionszeit gibt in Millisekunden (ms) an, wie schnell ein Pixel die zugewiesene Farbe anzeigen kann. Kurze Reaktionszeiten von unter 5 ms sind ideal, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden. Beim professionellen Gaming wird eine Reaktionszeit von unter 1 ms bevorzugt, wobei Highend-Geräte mit 0,03 ms Bestzeit glänzen.
Die Bildwiederholungsrate, gemessen in Hertz (Hz), gibt an, wie oft der Monitor das Bild pro Sekunde aktualisiert. Für die flüssige Darstellung von Videos sind 60 Hz Bildwiederholrate ausreichend. Gamer bevorzugen für schnelle Bildwechsel jedoch Monitore mit 120 Hz oder mehr.
Entscheidend für Gaming-Monitore ist zudem die Kompatibilität zu Technologien gegen Tearing (Reißen) und Stuttering (Ruckeln). Je nach bevorzugtem Grafikkarten-Hersteller entscheiden sich die meisten Gamer zwischen NVIDIA G-Sync und AMD FreeSync.
Die Bildwiederholfrequenz des Monitors und die möglichen Bildwiederholraten der Grafikkarte (FPS für Frames per second) sind nicht immer deckungsgleich. Arbeitet der Monitor mit 60 Hz, die Grafikkarte aber nicht mit 60 FPS, kommt es zu fehlerhaften Darstellungen.
Eine NVIDIA-Grafikkarte mit G-Sync beziehungsweise eine AMD-Grafikkarte mit FreeSync synchronisiert beide Ausgaben und es entsteht ein verzögerungsfreies Bild.
Anschlüsse
Die Vielfalt der Anschlüsse ist entscheidend für die Flexibilität eines Monitors. Heutige Modelle verfügen in der Regel über HDMI, DisplayPort und USB-C.
USB-C-Anschlüsse bieten den Vorteil, dass sie gleichzeitig als Ladeanschluss und für die Datenübertragung genutzt werden können. Auch Klinke (3.5 mm) zum Anschluss von Lautsprechern, Kopfhörern und Headsets ist häufig anzutreffen.
In einigen Fällen sind darüber hinaus Anschlüsse für DVI und LAN sowie Bluetooth möglich.
Für mobile Monitore, die beispielsweise in Pkws genutzt werden sollen, können auch Zigarettenanzünder-Adapter zur Ausstattung gehören.
Wichtig: Generationen der Schnittstellen beachten
Sowohl bei HDMI als auch DisplayPort gibt es verschiedene Generationen, die einen deutlichen Einfluss auf die Darstellungen am Monitor haben.
Der alte Standard HDMI 1.4 unterstützt nur Full HD bis 60 Hz bei einer Übertragungsrate von 10,2 GBit/s. HDMI 2.0 deckt Full-HD bis zu 120 Hz und 4K bis 60 Hz bei 18 GBit/s ab.
Noch effektiver arbeitet HDMI 2.1, denn es liefert 4K bis 120 Hz und 8K bis 60 Hz sowie 38,4 Gbit/s Übertragungsrate. Auch bei DisplayPort gibt es mehrere Generationen, darunter DisplayPort 1.4 mit 32,4 Gbit/s und einer Unterstützung für 4K und 8K. Die jüngste Generation DisplayPort 2.0 erreicht 77 Gbit/s Übertragungsrate.
Ergonomie und Einstellungsmöglichkeiten
Die Ergonomie ist ein zentraler Aspekt, der bei der Wahl eines Monitors oft unterschätzt wird, aber eine große Auswirkung auf das Wohlbefinden und die Produktivität hat. Ein ergonomischer Monitor sollte in der Höhe verstellbar sein, um sich an die individuellen Bedürfnisse des Nutzers anpassen zu können. Auch die Möglichkeit, den Bildschirm zu neigen oder zu schwenken, trägt zur optimalen Ausrichtung bei und kann Nacken- und Rückenschmerzen vorbeugen.
Ein weiteres nützliches Feature ist die Pivot-Funktion, die es ermöglicht, den Monitor um 90 Grad zu drehen, was besonders bei der Arbeit mit breiten Tabellen oder langem Programmiercode vorteilhaft ist. Ferner gelten Curved Monitore und Modelle mit Blaulichtfilter als empfehlenswert, da sie die Augenbelastung bei langen Sitzungen vor dem Bildschirm reduzieren können.
Die Auswahl des richtigen Monitors ist eine Investition in die Produktivität und Gesundheit.
Ob ein Monitor für den privaten Gebrauch, allgemeine Büroanwendungen, kreative Aufgaben oder Gaming gesucht wird – die richtige Kombination aus Bildschirmgröße, Auflösung, Reaktionszeit und Ergonomie ist entscheidend.
Anwender müssen sich zwischen Technologien wie LED und OLED entscheiden und sollten immer auf die verfügbaren Anschlussmöglichkeiten wie HDMI und DisplayPort achten.
Je grafikintensiver die geplanten Anwendungen sind, desto wichtiger werden Aspekte wie Bildwiederholungsrate, Technologien wie G-Sync bzw. AMD FreeSync sowie Möglichkeiten zur Farbkalibrierung.